Die vielen, vielen Fundkatzen, die gerade wieder zu uns ins Tierheim kommen, zeigen die dringende Notwendigkeit einer Katzenschutzverordnung (KVO) mit Chip- und Registrierungspflicht. Die Politik ist gefordert, eine KVO für Hamburg zu beschließen – aber auch Tierarztpraxen können helfen, die Flut der Fundtiere, zu denen neben Katzen auch viele Hunde und andere Arten zählen, einzudämmen: Neu-Tierhalterinnen und -halter sollten bereits beim ersten Praxisbesuch daran erinnert werden, das Tier zu chippen und den Chip ihres Tieres bei TASSO oder FINDEFIX zu registrieren. „Außerdem wären dann alle Fundtiere zuzuordnen, die Tiere könnten schneller zurück nach Hause – und verantwortungslose Menschen, die ihr Tier einfach aussetzen, leichter zur Verantwortung gezogen werden“, erläutert unsere Tierheimleitung und Tierärztliche Leiterin Dr. Urte Inkmann. Die Registrierung könnte auch in den Tierarztpraxen angeboten und als zusätzliche Leistung abgerechnet werden.
Das Chippen und Registrieren des Haustieres ist ein kleiner Schritt, der jedoch einen großen Unterschied machen kann, wie die folgende Geschichte zeigt:
Im Januar 2024 kam Lilly als Fundtier zu uns ins Tierheim. Dank Lillys registriertem Chip konnte die Familie von Tasso kontaktiert werden. Am 12. Januar 2024 holten Nele & Hanna ihre Lilly ab. Als die Samtpfote ihre Menschen sah, begann sie laut zu schnurren. Zuhause angekommen kuschelte sie erstmal ausgiebig mit ihrer Familie, die ihr Glück kaum fassen konnte: Lilly war gesund, gepflegt und sah wohlgenährt aus. „Vielleicht ist sie bei anderen Menschen untergekommen und hat dort die vergangenen eineinhalb Jahre gelebt – zumindest muss sie gefüttert worden sein“, vermutet Nele. Der Fundort liege in Niendorf nur um die Ecke von ihrem Haus. Katzen sind eigenwillige Tiere und gehen, wohin sie wollen. So kann es passieren, dass sie eingesperrt oder sich in Gärten und auf Terrassen herumtreiben, wo sie von tierlieben Menschen versorgt werden.
Registrierung wird oft vergessen
Tigerlilly hatte Glück, doch viele Menschen vergessen, den Mikrochip ihres Tieres zu registrieren. Doch ohne Registrierung lässt sich die auf dem Chip gespeicherte 15-stellige Nummer Halterinnen oder Haltern nicht zuordnen. Unser Dachverband, der Deutsche Tierschutzbund, empfiehlt die kostenfreie Registrierung bei FINDEFIX. Das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes besteht seit mehr als 40 Jahren und ist eng vernetzt mit den, dem Verband angeschlossenen Tierschutzvereinen und deren Tierheimen. Eine weitere Möglichkeit, sein Tier kostenfrei zu registrieren, ist das Haustierregister TASSO.
Wichtig: Daten aktuell halten!
Bei Umzug oder Übergabe des Tieres an neue Halter und Halterinnen, müssen die Daten auf dem Mikrochip aktualisiert werden. Das gilt auch, wenn sich die Telefonnummer ändert. Wir erleben es in unserem Tierheimalltag immer wieder, dass Adressangaben veraltet sind und wir Tierhalterinnen und -halter nicht informieren können, wenn ihr Tier gefunden wurde.
Gründe für das Chippen und Registrieren von Haustieren
Ein Mikrochip ist eine dauerhafte und zuverlässige Methode, um ein Tier zu identifizieren. Im Gegensatz zu einem Halsband, das verloren gehen und lebensgefährlich sein kann, bleibt der Chip ein Leben lang im Körper des Tieres. Sollte es sich verirren oder verunglücken, kann es durch Tierarztpraxen oder Tierheime sowie Polizei schnell identifiziert werden.
2. Registrierung
Die Registrierung des Chips ist ebenso wichtig wie das Chippen selbst. Nur wenn der Chip registriert ist, können die gefundenen Tiere mit ihren Halterinnen oder Haltern in Verbindung gebracht werden. Stellen Sie sicher, dass Ihre Kontaktdaten aktuell sind, damit Sie notfalls schnell benachrichtigt werden können.
3. Rückführung
Bei einem Fundtier wird der Mikrochip umgehend ausgelesen, um die Kontaktdaten zu ermitteln. Dass erhöht die Chancen, Ihr Tier schnell und sicher zurückzubekommen. Auch tote Tiere können so zugeordnet und die Tierhalterinnen und -halter benachrichtigt werden.
4. Gesetzliche Vorgaben
In vielen Ländern und Regionen gibt es gesetzliche Vorschriften, die das Chippen von Haustieren vorschreiben. Das dient nicht nur dem Schutz der Tiere, sondern auch der Förderung verantwortungsbewusster Tierhaltung.
5. Sicherheit
Das Chippen des vierbeinigen Familienmitglieds gibt ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit, wenn man weiß, dass das Tier notfalls identifiziert werden kann.