Am Samstag, den 4. Mai 2019, wurde in Harburg eine Katze beim Sturz aus einem Fenster im zweiten Stock schwerstverletzt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurde sie von ihrer Halterin aus dem Fenster geworfen. Bereits im Vorfeld gab es Anzeichen von Tierquälerei. Der Hamburger Tierschutzverein appelliert an alle Hamburgerinnen und Hamburger, bei Verdacht auf Tierleid umgehend das für den Bezirk zuständige Veterinäramt oder unsere Tierschutzberatung zu informieren.
Dem aktuellen Bericht der MOPO zufolge (Ausgabe vom 8. Mai 2019) soll die Katze bereits schwer krank gewesen sein. Mehrere Nachbarn sagten aus, dass die 56-jährige Halterin das Tier fast täglich angeschrien und sogar mit dem Rauswurf aus dem Fenster gedroht habe. Ein Nachbar alarmierte die Polizei, als er sah, wie das Tier am 4. Mai 2019 aus dem Fenster fiel. Für die Katze kam leider jede Hilfe zu spät. Sie habe apathisch dagelegen, Blut gespuckt und geröchelt, schildert ein Nachbar. Die Polizei erlöste das gequälte Geschöpf schließlich mit einem Schuss von seinem Leid. Nun ermittelt die Fachdienststelle für Tierschutzdelikte, ob die Halterin gegen § 17 Tierschutzgesetz verstoßen und sich der Tierquälerei schuldig gemacht hat.
Tierleid melden: Bitte schauen Sie nicht weg!
Wie in vielen anderen Fällen von schwerer Tierquälerei, gab es auch hier im Vorfeld Hinweise auf das Fehlverhalten der Halterin. Mehrere Nachbarn haben sich nach dem Medienbericht dazu zu Wort gemeldet. Wir wollen Tierquälerei verhindern! Daher: Bitte schauen Sie nicht weg und melden Sie Tierleid – auch bei Verdacht. Denn entsetzliche Fälle wie dieser können dann vielleicht verhindert werden. Wenden sich an das für ihren Wohnort zuständige Veterinäramt oder an unsere Tierschutzberatung. Unsere Kolleginnen sind wochentags zwischen 10.00 und 14.00 telefonisch unter 040 - 21 11 06 25 sowie per E-Mail unter
Wenn Sie ein herrenloses Tier entdecken, dem Sie selbst nicht helfen können, rufen Sie bitte unser Nottelefon an unter 040 - 22 22 77. Bei akuter Tiermisshandlung wenden Sie sich bitte an die Polizei.
Unsere Tierschutzberaterin Sina Hanke erläutert: „Als Tierschutzberatung nehmen wir jeden Hinweis entgegen. Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen und setzen uns dafür ein, dass jedes Tier in Not aus seiner misslichen Lage befreit wird und in unsere sichere Obhut gelangt.“ Sie betont: „Tierquälerei hat viele Gesichter: einschüchtern und schreien, schlagen, unzureichende medizinische Versorgung oder Fütterung, das Tier einsperren oder isolieren. All das sind Alarmsignale, bei denen man nicht wegsehen darf. Denn wir können nur helfen, wenn uns Menschen auf Tierqual und Tierleid aufmerksam machen. Geschieht das nicht, leiden die Tiere oft bis hin zu ihrem qualvollen Tod.“
Ungewollte Tiere können bei uns im Tierheim abgegeben werden – wir nehmen uns jedem Schützling an – egal welchen Alters, welcher Vorgeschichte und in welchem Zustand sich das Tier befindet. Der Hamburger Tierschutzverein ist ein sicherer Hafen für alle Tiere in Not.