In diesem verdreckten Stall wurden die Kaninchen sich selbst überlassen.

Unsere Tierschutzberatung hat einen neuen Fall von grausamer Tierquälerei aufgedeckt. Dabei handelt es sich um die massive Vernachlässigung von verschiedenen Tieren in Altona. Sie befinden sich nun in der Obhut unseres Tierheims Süderstraße. Drei Kaninchen suchen bereits ein gemeinsames, schönes Zuhause.

Am 7. Januar 2019 ging unsere Tierschutzberatung zunächst einem Hinweis nach, dass drei Kaninchen in einem Außengehege von ihren Haltern seit Monaten nicht versorgt werden. Unsere Tierschutzberatung fuhr zu einem Reihenhaus in Altona. Vor Ort bot sich ein dramatischer Anblick: Das Gehege im Garten – von einem Nachbargrundstück einsehbar – war völlig verdreckt. Es gab weder Futter noch Wasser für die Fellnasen. Am Stall hingen zwei alte Knabberstangen – selbst der innere Holzstab war von den Tieren abgefressen worden, sodass nur noch die Drahtbefestigung übriggeblieben war. Beide Etagen des Stalls wiesen eine zentimeterdicke Kotschicht auf.

Aufmerksame Nachbarn kümmerten sich um die Tiere

Nachbarn der Halter hatten die Tiere seit ca. vier Monaten in Eigeninitiative täglich über ihr angrenzendes Grundstück versorgt und die Tierschutzberatung alarmiert. Die Tiere waren nur aufgrund dieser Fürsorge am Leben geblieben. Mehrmalige Gespräche und Telefonate mit Nachbarn bestätigten der Tierschutzberatung, dass nur die Halterin in unregelmäßigen Abständen zuhause sei. Die Tierschutzberatung suchte das Grundstück mehrmals auf, die Halterin war nicht anzutreffen und die Lage der Kaninchen unverändert. Im vermüllten Wintergarten, der von einem Nachbargrundstück einsehbar war, sah man stapelweise leere Hundefutter- und Katzenfutterschalen. Unsere Tierschutzberaterinnen erhielten die ergänzende Information, dass weitere Tiere im Haus seien – mindestens Katzen.

Auf eine Kontaktnotiz der Tierschutzberatung meldete sich die Halterin und bestritt die Vernachlässigung der Kaninchen – sie sei täglich auf dem Grundstück, um diese zu versorgen. Es seien auch noch drei Katzen dort, die sie täglich füttern würde. Diese werde sie bis spätestens 13. Januar 2019 abgeben. Unsere Tierschutzberatung bot ihre Hilfe an, die Tiere vom Tierheim aufnehmen zu lassen und stellte eine kostenfreie Übernahme zum Wohl der Tiere in Aussicht. Dies wurde sowohl für die Kaninchen als auch für die Katzen von der Halterin abgelehnt. Zudem erweckte sie den Eindruck, dass ihr an dem Wohl der Tiere nichts gelegen sei. Die Tierschutzberatung stellte das Hinzuziehen des Veterinäramtes in Aussicht, sollte die tägliche Versorgung der Tiere nicht gewährleistet werden.

Katzen aus verdrecktem Haus sichergestellt

Im Verlauf der Ermittlungen veränderte sich die Versorgungssituation der Kaninchen weiterhin nicht und die Halterin wurde nicht mehr gesehen. Trotz der angekündigten Vermittlung blieben die Katzen nach Aussagen der Nachbarn im Haus. Die unverändert dramatische Unterversorgung der drei Kaninchen sowie die widersprüchlichen Aussagen der Halterin, u.a. zu ihrem Aufenthalt im Haus und der Vermittlung der Katzen, veranlassten die Tierschutzberatung, das zuständige Veterinäramt einzuschalten. Am 16. Januar 2019 erfolgte die Sicherstellung der drei Kaninchen, die wir auf die Namen Kasimir, Suse und Fina getauft haben. Bei der Begehung des Wohnhauses war erstmalig auch der Halter anwesend, der sich beim Zugang zum Haus für den Gestank und die Kothaufen im Haus entschuldigte. Alle Räume waren von Kot übersät. Zwischen ihren eigenen Fäkalien wurden auch die drei Katzen sichergestellt.

Im Garten befanden sich mehrere Fische in einem Teich, ein Goldfisch konnte bereits sichergestellt werden, die restlichen Fische werden im Laufe des Frühjahrs aus dem Teich entnommen. Aus einem weiteren Teich wurden zwei Schildkröten tot geborgen. Der Verwesungsprozess hatte bereits eingesetzt. Zuvor hatte der Halter angegeben, dass die Schildkröten über den Zaun „abgehauen“ seien.

Liebevolles Zuhause für Kasimir, Suse und Fina gesucht

Das Schicksal ihrer Tiere war den Haltern offenbar völlig gleichgültig. Da sie zudem nicht auf das Angebot der Tierschutzberatung eingingen, die Tiere auch ohne eine Abgabegebühr zu übernehmen, sondern diese in den absolut tierschutzwidrigen Zuständen belassen haben, haben sich beide der quälerischen Tiermisshandlung durch Unterlassen nach § 17 Nr.2 b TierSchG i.V.m. § 13 Abs. 1 StGB strafbar gemacht. Unsere Tierschutzberatung hat Strafanzeige gestellt.

Die Katzen und der Goldfisch befinden sich noch in behördlicher Sicherstellung. Zumindest die Katzen wolle der Halter nach eigener Aussage wiederhaben. Auch in diesem Fall wird die Tierschutzberatung weiter im Sinne der Tiere agieren, um diese dann doch hoffentlich in ein geeignetes Zuhause vermitteln zu können.

Derweil haben sich die Kaninchen Kasimir, Suse und Fina gut bei uns eingelebt. Sie wohnen weiterhin zusammen und warten nun auf ein liebevolles Zuhause. Die drei toben gern und benötigen dafür viel Platz. Sie möchten gemeinsam in eine fürsorgliche Familie umziehen. Weitere Informationen zu den freundlichen Langohren finden Sie im Steckbrief.

Kasimir, Suse und Fina warten auf ihr Zuhause für immer.
Suse genießt das frische Gemüse.
Fina hat sich gut eingelebt.

Die wertvolle Arbeit der Tierschutzberatung und die Aufnahme sowie die Versorgung und Pflege von Tieren wie Kasimir, Suse und Fina werden erst durch Ihre Unterstützung möglich.

Helfen Sie uns mit einer Online-Spende!

Eine Spende ist auch direkt auf das nachfolgende Konto möglich:
Betreff „Tierschutzberatung“
GLS Gemeinschaftsbank e.G.
IBAN: DE15 4306 0967 2075 7633 00
BIC: GENODEM1GLS