Heute, am 01. Juni, ist Tag der Milch – dass wir diesen als Tierschutzverein nicht feiern, liegt auf der Hand. Es gibt dennoch gute Neuigkeiten, die wir sehr begrüßen: Der Verbrauch an Milch in Deutschland ist auf dem niedrigsten Stand seit Statistikbeginn (1991). Im Schnitt konsumieren die Deutschen 47,8 Kilogramm Milch pro Kopf – im Jahr 1980 waren es laut Schätzungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung noch rund 80 Kilogramm.
Da können Tierschützerinnen und Tierschützer jubeln.
Grund für diese positive Entwicklung ist der rasant wachsende Markt an tollen veganen Milchalternativen, die längst keine Nischenprodukte mehr sind. Sie können aus den verschiedensten Quellen gewonnen werden: angefangen bei den Klassikern aus Hafer oder Soja über leckere Haselnussmilch bis hin zu Milch aus Erbsen. Auch die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen sind erhältlich: Vanille, Schokolade oder auch verblüffend echter Milchgeschmack für diejenigen, die auf den gewohnten Geschmack nicht verzichten wollen. Milchersatz darf in der EU nicht mit der Bezeichnung „Milch“ in Verkehr gebracht werden, weshalb meistens „Drink“ auf der Packung steht, aber eigentlich alle trotzdem „Milch“ sagen.
Die beliebtesten Alternativen sind:
• Sojadrink
• Haferdrink
• Mandel-, Cashew-, Macadamia- und Haselnussdrink
• Reisdrink
• Kokosdrink
• Erbsendrink
Und damit wir Ihnen zeigen können, wie kreativ es sich mit Milchalternativen kochen, backen und genießen lässt, haben wir Ihnen hier kreative Rezepte zusammengestellt, die super auch ohne Tierleid funktionieren:
• Milchreisauflauf mit Kirschsauce und Streuseln
• Vegane Apfelpfannkuchen
• Schnelles Frühstück: Chia-Pudding
• Geröstete Tomatensuppe
• Kurkuma-Latte
• Cremige „Vegamel“-Sauce
• Eiskaffee
Und nicht nur Tiere werden durch den Verzicht auf Kuhmilch geschützt, sondern ganz nebenbei auch noch unsere Umwelt. Pflanzendrinks haben einen geringeren Einfluss auf unser Klima, da sie weniger Anbaufläche und Wasser beanspruchen. Auch wenn sich das Gerücht hartnäckig hält, wird für den Anbau von Soja für Pflanzendrinks kein Regenwald gerodet. Während Kühe in der Milchindustrie unter anderem durchaus Soja aus Regenwaldgebieten als Kraftfutter erhalten, werden die Rohstoffe für Pflanzendrinks auf dem deutschen Markt nicht aus Regenwaldgebieten importiert und zu einem großen Teil in Europa angebaut.
Diese positiven Entwicklungen und der rückläufige Milchkonsum zeigen: Die Menschen entwickeln immer mehr ein Bewusstsein für eine tierleidfreie Ernährung. Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder sogar vegan. Diese Entwicklung stimmt uns sehr froh, denn unser Motto ist: Tierliebe fängt beim Essen an. Daher rufen wir auf: Bitte bedenken Sie all dies bei Ihrem nächsten Einkauf (ob von Milch- oder anderen Tierprodukten) und finanzieren Sie das apokalyptische Tierleid nicht mit. Die Tiere - egal ob Kuh, Schwein, Rind oder Pute - werden es Ihnen danken!
Ein paar Wermutstropfen müssen wir allerdings dennoch vergießen:
- Wenn auch die Beliebtheit von Milch insgesamt sinkt, so steigt die Lust auf Käse der Deutschen immer weiter an. Letztes Jahr lag der Pro-Kopf-Käsekonsum bei 25 Kilogramm, in den 80er waren es nur 14 Kilogramm.
- Mandelmilch ist die zweitbeliebteste Alternative in Amerika und Europa. 80 % der weltweit verarbeiteten Mandeln stammen aus Kalifornien. Dort herrschen ebenfalls riesige Monokulturen vor, die für die ursprüngliche Flora und Fauna keinen Platz lassen. Da es in Kalifornien zum Teil sehr heiß ist, ist viel Wasser für die Mandelbäume nötig.
Um die Bestäubung der Mandelbäume zu gewährleisten, werden jährlich Milliarden Bienen auf den Plantagen verteilt. Sie sind ständigen Transporten, Stress, hohen Besatzdichten und einer monotonen, pestizidbelasteten Umgebung ausgesetzt. Die industrielle Bienenhaltung, wie sie für die Mandelproduktion üblich ist, schwächt das Immunsystem der Tiere und macht sie anfälliger für Viren und Parasiten. Sie gilt daher als Mitverursacher für das Bienensterben. Ohne den gezielten Einsatz der Bienen wäre der Mandelanbau in diesen Dimensionen nicht möglich – so kann man darüber streiten, ob Mandeln überhaupt vegan sind. (Quelle: Albert Schweizer Stiftung)
- Peta deckte im Jahr 2019 Tierrechtsverletzungen im Zuge der Kokosnussernte in Thailand auf: Dort werden (junge) Affen unter unsäglichen Bedingungen zum Pflücken von Kokosnüssen gezwungen. Daraufhin stellten einige Einzelhandelsunternehmen es ein, Kokosprodukte aus Thailand zu beziehen. Hört sich erstmal nach einem Erfolg an, doch das Affenquälen in Thailand ging und geht leider weiter. Recherchen von Peta aus 2021 zufolge heißt es: "Wie eine aktuelle Recherche von PETA Asien erneut aufzeigt, werden völlig verängstigte junge Affen in Thailand nach wie vor in Ketten gelegt, gewaltsam trainiert und zum Pflücken von Kokosnüssen gezwungen. Aus diesen Kokosnüssen werden dann Kokosmilch, Kokossahne, Kokosöl und andere Erzeugnisse hergestellt." (Quelle: Peta)