17. November 2017
Schlachttier-Transporte innerhalb der EU sind für die Tiere eine Qual, gesetzliche Regelungen sind nicht tierschutzgerecht und werden oft nicht eingehalten. Wenn es sich aber um Langstreckentransporte handelt, die die EU verlassen, hat das Leid der Tiere apokalyptische Ausmaße, denn dann gibt es gar keine Regeln mehr zu ihrem Schutz. Am Dienstag, dem 21. November 2017, zeigt das ZDF um 22.15 Uhr eine Reportage aus der Reihe „37 Grad“ von Manfred Karremann, der sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder diesem so wichtigen Tierschutzthema gestellt hat.
Bereits 1991 berichtete Manfred Karremann über die entsetzlichen Zustände auf Langstreckentransporten von Tieren. Der damalige öffentliche Aufschrei hat die EU-Förderpolitik geändert. Doch an dem grundlegenden Missstand hat sich nichts geändert: Denn was Rinder und Schafe erwartet, wenn sie aus der EU in die Türkei, in den Nahen Osten und nach Nordafrika exportiert werden, wird nicht kontrolliert. Eingepfercht in sich überhitzenden Lastwagen verdursten viele Tiere oder zertrampeln sich gegenseitig. Zuchtkühe gebären auf den Transportern und sterben dann. Und auf alten Viehfrachtern erleben vor allem verletzte Rinder unsägliche Qualen, wenn sie am Vorderbein aufgehängt auf Lastwagen verladen werden.
Mit der Forderung, dass das Wohl der Tiere bis zum letzten Zielort sichergestellt und kontrolliert werden müsse, wurden erst kürzlich eine Million Protestunterschriften an die EU-Kommission in Brüssel übergeben. Zwar ist dies laut eines Beschlusses des Europäischen Gerichtshofs ohnehin bereits Pflicht, wird jedoch in der Realität nicht umgesetzt. Es fehlen Einrichtungen und Institutionen, die dies sicherstellen könnten; zudem gibt es keine Möglichkeit, Tiere über so lange Zeit überhaupt tierschutzgerecht zu transportieren.
Aus Tierschutzsicht ist klar: Langstreckentransporte von Tieren zur Schlachtung müssen von der EU verboten werden.
Sandra Gulla, 1. Vorsitzende des HTV, findet: „Jeder, der von sich behauptet, Tierschützer zu sein, muss sich diesen Bericht anschauen. Wir sind es den Tieren schuldig, wenigstens ihr unermessliches Leid zur Kenntnis zu nehmen und die Augen nicht zu verschließen. Aus der Trauer und der Wut können wir Handlungen erwachsen lassen.“
Eine Vorschau auf die bewegende Reportage finden Sie hier.