Ratten können sehr zahm werden und eignen sich so auch als Haustiere für Kinder.

4. Juli 2016

Rattenbesuch im Tierheim? Ratten-Fachfrau Anna Berghaus brachte vier ihrer zahmen Schützlinge mit ins Tierheim und stand den Kindern Rede und Antwort rund um die Haltung von Farbratten.

Farbratten stammen von den wild lebenden graubraunen Wanderratten ab, die sich von Asien aus vor vielen Jahrhunderten über die ganze Erde ausgebreitet haben. Durch Züchtungen haben sie verschiedene Fellfarben. Als Haustiere sind sie beliebt, weil sie neugierig, aktiv und bei guter Haltung sehr auf den Menschen bezogen sein können. Leider werden sie aber nur zwei bis drei Jahre alt. „Aber diese wenigen Jahre sind ganz wunderbar“, findet Anna Berghaus, die seit über 20 Jahren Farbratten aus dem Tierschutz und häufig aus unserem Tierheim ein Zuhause gibt. Denn zu uns ins Tierheim geraten Farbratten auch immer wieder, weil ihre Halter sie nicht mehr haben wollen und sie im schlimmsten Fall einfach aussetzen und die hilflosen Tiere sich selbst überlassen.

Zum KinderSonntag im großen Saal hat Anna Molli, Olli, Stan und Elli mitgebracht und den großen Rattenkäfig, in dem die vier wohnen, wenn sie nicht gerade Auslauf im Wohnzimmer bei Anna haben. Ein Rattenkäfig muss groß genug sein und interessant, mit mehreren Ebenen, Versteckmöglichkeiten, Schlafhäuschen, Tränke und Näpfen und einer Rattentoilette ausgestattet sein. Ratten wollen unbedingt mit mehreren Artgenossen zusammen wohnen, aber Vorsicht! Ob sich die Ratten untereinander vertragen, muss man am Anfang aufmerksam beobachten.

Annas Farbratten ließen sich von den Kindern streicheln und halten. Ganz genau konnte man dabei die langen Rattenschwänze angucken und berühren. Sie sind kräftig und helfen den Ratten beim Klettern und Balancieren das Gleichgewicht zu halten. Annas Farbratten lieben frisches Gemüse, zum Beispiel Maiskolben, und erhalten Farbrattenfutter aus dem Fachhandel.

Die wilden Wanderratten leben immer dort, wo Menschen sind und sie Nahrungsmittel lagern oder wegwerfen, also auch in unserer Stadt. Sie halten sich unterirdisch in der Kanalisation auf sowie in Kellern, Gärten, Parks, auf Müllhalden und bei Müllcontainern. Wir können den wild lebenden Ratten helfen, indem wir keine Nahrungsmittel in der Toilette entsorgen und auch nicht draußen wegwerfen. Denn diese Nahrungsmittel machen Ratten krank. Als Folge vermehren sich die fortpflanzungsfreudigen Tiere dann noch mehr, um ihren Bestand zu erhalten.

Ratten-Halterin Anna Berghaus zeigte das notwendige Equipment für die Haltung der Nagetiere.
Sie ließen sich auch auf den Arm nehmen und streicheln.