Pressemitteilung
Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. (HTV) organisiert mit Animals United, Hilf der Welt (HDW) und Map of Hope die erste große Online-Demo gegen das LPT im Norden – live auf YouTube und Facebook. Von Hamburg aus bündeln die Tierschutzorganisationen ihre Kräfte gegen die Wiederinbetriebnahme des Laboratory of Pharmacology and Toxicology (LPT) in Hamburg-Neugraben stellvertretend für rund 700 Versuchslabore in Deutschland. Renommierte Speaker*innen und Musiker*innen unterstützen den Protest.
Gerade jetzt, da die Hamburger Politik eine geplante Bundesratsinitiative nicht einmal zur Abstimmung gebracht hat, ist es wichtig, gegen Tierversuche zu protestieren.
Online-Demo: Live-Protest in Hamburg
Der zunächst geplante Lichterlauf durch die Hamburger Innenstadt wurde wegen der Corona-Beschränkungen verschoben, stattdessen findet am 21.11. eine große Online-Demo live statt – mit bekannten Speaker*innen und musikalischer Unterstützung. HTV-Vorstandsmitglied Nick Martens, zuständig für Demonstrationen und Kampagnen, erläutert: „Zum Schutz aller Personen, die sich mit uns für die Tiere in den Laboren einsetzen wollen, werden wir nun eine große Online-Demo veranstalten. Die Tiere leiden jeden Tag und ihr Leid soll für die Politik und Hamburgs Bürger*innen sichtbar bleiben – auch wenn der neue LPT-Geschäftsführer versucht, die Scherben seines Vorgängers medienwirksam wegzufegen.“
Spannende und fundierte Fakten zum Tierversuch und dem LPT in Neugraben liefern die Ärztin Katharina Feuerlein von Ärzte gegen Tierversuche (Hamburg) sowie die Blogger und Tierrechtler Eckhard Kretschmer von Map of Hope und André Peters von Animal Equality im Live-Interview. Moderiert wird die Online-Demo von dem bekannten Tierrechtler Peter Hübner, der sich mit seinen öffentlichen Auftritten als Ex-Metzger und Veganer einen Namen gemacht hat. Musikalisch unterstützt wird die Aktion von den Singer-Songwriterinnen Lulu Henn und Annette Rudert mit ihren Protestsongs. Zur Live-Demo werden mehr als 1.000 Teilnehmende erwartet.
Das LPT muss schließen!
Seit Mitte Juli darf das LPT-Labor in Hamburg-Neugraben wieder an Tieren testen. Das Oberverwaltungsgericht Hamburg hatte mit seiner Entscheidung nicht einmal die Strafverfahren, insbesondere in Bezug auf die aufgedeckten und mutmaßlich jahrzehntelang gefälschten Tierversuchsstudien, abgewartet. Die Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht für die unzähligen Opfer des LPT und tausende engagierte Hamburger Bürger*innen, die das grausame und teils illegale Treiben des Todeslabors nicht länger hinnehmen wollten und sich gemeinsam mit dem HTV und weiteren Organisationen öffentlich für eine Schließung des LPT an allen Standorten eingesetzt haben – und weiter einsetzen werden! Wie aus einer Anfrage der Grünen an den Senat hervorgeht, meldete das LPT allein 2018 für seinen Standort in Neugraben Versuche an 96.533 Tieren an.
Ablauf der Online-Demo:
Die Interviews sind dynamisch: Neben dem Interviewten können weitere Gäste zu Wort kommen. Nach jedem Interview (ca. 10 Min.) haben die Zuschauenden kurz Zeit für Fragen.
- 18 Uhr: Interviewer Peter Hübner startet die Demo
- ca. 18.10 Uhr: Begrüßung durch Nick Martens
- ca. 18.20 Uhr: Interview: Katharina Feuerlein liefert Zahlen und Fakten, die gegen den Tierversuch und für Alternativen sprechen
- ca. 18.40 Uhr: Interview: Eckhard Kretschmer im Gespräch zum Status Quo des LPT
- ca. 19 Uhr: Musik von Lulu Henn
- ca. 19.10 Uhr: Interview: André Peters mit einer ethischen Betrachtung zum Tierversuch
- ca. 19.30 Uhr: Musik von Annette Rudert
- ca. 19.40 Uhr: Peter Hübner appelliert an die Hamburger Politik
- ca. 19.55 Uhr: Schweigeminute
- ca. 19.56 Uhr: Peter Hübner: Was kann jeder Einzelne gegen das LPT tun?
- gegen 20 Uhr: Ende
Hamburgs Opfer im Tierversuch (Stand 2018):
- 263.256 Tiere (Quelle: Grüne Hamburg)
- Laut dem Deutschen Tierschutzbund belegt Hamburg mit diesen Zahlen einen Spitzenplatz, wenn man die Zahl der Tierversuche in Relation zur Bevölkerung setzt.
- allein 96.533 Tiere wurden im LPT-Neugraben „verbraucht“ (Quelle: Grüne Hamburg)
Deutschlands Opfer im Versuchslabor (Stand 2018):
- mehr als 2,8 Millionen Tiere wurden „verbraucht“ und für wissenschaftliche Zwecke getötet, beispielsweise um Organe oder Zellmaterial zu verwenden (Quelle: BML)
- 3,9 Millionen Tiere starben, die nicht in der BMEL-Statistik erfasst sind; sie wurden für den Tierversuch gezüchtet, wiesen aber nicht die gewünschte Genveränderung auf (Quelle: Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen an die Bundesregierung)
- Im Tierversuch getötet wurden u.a.:
- 1.539.575 Mäuse
- 222.811 Ratten
- 85.193 Kaninchen
- 30.393 Vögel
- 192.040 Fische
- 3.288 Affen
- 3.979 Hunde – 20 Prozent mehr als im Vorjahr
- 765 Katzen