Pressemitteilung
Nach rund eineinhalb Jahren Corona-bedingter Unterbrechung startet der Hamburger Dom heute, 30. Juli 2021, wieder. Unter den etwa 200 Schaustellenden ist das Ponykarussell, bei dem Pferde als ‚Attraktion‘ im Kreis laufen müssen, in diesem Jahr nicht vertreten. Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) begrüßt den Verzicht – wenngleich dieser aus Corona-Sicherheitsmaßnahmen resultiert. Jetzt muss ein komplettes Verbot her!
Der Sommerdom öffnet am 30. Juli 2021 mit einem Hygiene- und Schutzkonzept sowie Einlasskontrollen. Dazu gehört auch eine geringere Anzahl der Schaustellenden. Alle Maßnahmen dienen dem Schutz der Besucher*innen – maximal 10.000 dürfen sich dort gleichzeitig aufhalten. „Zum Schutz der Menschen wird auf einige Attraktionen verzichtet, was begrüßenswert ist. Ebenso konsequent wäre es dann, so auch zum Schutz der Tiere vorzugehen und grundsätzlich auf das umstrittene Ponykarussell zu verzichten“, fordert die 1. Vorsitzende des HTV Janet Bernhardt. Seit Jahren demonstrieren der HTV und weitere Tierschutzorganisationen sowie Hamburger Tierschützer*innen gegen das Leid der Ponys. Die sensiblen Fluchttiere werden dem Lärm, Lichtstress und den Menschenmassen des Doms Jahr für Jahr als ‚Attraktion‘ ausgesetzt. Ihr Bewegungsradius ist zudem durch das Laufen hintereinander in einer Reihe und in eine Richtung sehr stark eingegrenzt, wie vor Ort und auch auf öffentlichen Fotos ersichtlich ist.
Wie geht es weiter? Der Koalitionsvertrag der Grünen und SPD beinhaltet eine Ankündigung, die jedoch noch nicht umgesetzt ist: „Wir werden bis 2024 die Bestimmungen für Veranstaltungen, die durch die FHH ausgerichtet oder ausgeschrieben werden, so anpassen, dass auf die Präsentation lebender Tiere verzichtet wird, sofern deren Vorführung gewerbsmäßig stattfindet.“ Die 2. Vorsitzende des HTV Dr. Gabriele Waniorek-Goerke betont: „Die Ponys werden, wenn sich die Corona-Bestimmungen weiter lockern, noch mindestens bis 2024 im Kreis laufen müssen – wenn nicht sogar länger. Wir als Hamburger Tierschutzverein sehen die dringende Notwendigkeit, Fahrgeschäfte mit lebenden Tieren, wie das Ponykarussell, in Hamburg abzuschaffen. Eine Frist von mehreren Jahren für diese Umsetzung ist unverhältnismäßig angesichts der Tatsache, dass wir unser Anliegen bereits seit Jahren an die Hamburger Regierungsparteien adressieren.“ Janet Bernhardt resümiert: „Derartige ‚Attraktionen‘ auf Kosten der Tiere sind nicht zeitgemäß und dürfen von einer progressiven Weltstadt wie Hamburg nicht länger unterstützt werden. Und auch die Gäste zukünftiger Dom-Veranstaltungen haben es in der Hand, auf diese Fahrgeschäfte zu verzichten, die in der Folge immer weniger profitabel werden.“
Startseitenbild: Hamburger DOM/ Thomas Balke