Am Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (UKE) entsteht ein neues Tierversuchslabor, das Hamburg voraussichtlich 32 Millionen Euro kosten wird. Vergangene Großbauprojekte haben gezeigt: während der Bauphase könnte die Summe noch erheblich ansteigen. Wir fordern: Schluss mit Tierversuchen in Hamburg, denn es gibt bereits valide Alternativen! Unsere Stadt braucht kein weiteres Todeslabor - dafür treten wir mit unserer monatlichen Mahnwache vor dem UKE ein. Die Demo-Reihe ist jüngst und erfolgreich gestartet.
Unserer ersten Mahnwache schlossen sich 48 HTVler sowie Aktive an. Die Demonstrierenden formten mit ausreichend Abstand zueinander eine Menschenkette vor dem Haupteingang des UKE, um auf das Bauvorhaben aufmerksam zu machen. Vor Ort war auch unser 2. Vorsitzender Jens Schmidt, der die Aktion initiiert hat. Er erläutert: "Die Reaktionen und das Aufbegehren der Hamburger*innen auf die barbarischen Zustände im LPT haben gezeigt: Das veraltete und kranke System Tierversuch hat an Akzeptanz verloren und tut es weiter. Wir werden hier regelmäßig demonstrieren - jeden dritten Sonntag eines Monats von jeweils 13 bis 15 Uhr." Für die Protestreihe haben wir eigens einen Flyer entworfen, der die wichtigsten Informationen für Passant*innen bündelt. Wir freuen uns auch über die vielen positiven Rückmeldungen, die wir bereits erhalten haben. Die Protestreihe findet das ganze Jahr hindurch statt. Wer sich uns anschließen möchte, schreibt bitte eine Mail an presse@hamburger-tierschutzverein mit dem Betreff "UKE-Mahnwache". Die nächste Mahnwache findet am 21. März statt. Weitere Informationen sind auch in unserer Facebook-Veranstaltung zu finden. Bei den Mahnwachen gelten die vorgeschriebenen Pandemie-Vorsichtsmaßnahmen wie Maskenpflicht und Sicherheitsabstände.
Bildergalerie: Die Impressionen unserer ersten Mahnwache!
Warum ist unser Protest wichtig?
Als zweitgrößtes Tierversuchslabor in Hamburg hat das UKE 2019 Versuche an 81.689 Tieren vorgenommen. Nun soll es mithilfe von Steuergeldern noch weiter wachsen. Während der Hamburger Senat 32 Millionen Euro in den geplanten Neubau investiert, hat Hamburg lediglich 50.000 Euro für einen Preis zu tierversuchsfreier Forschung ausgegeben. Der Forschungspreis wird nur alle zwei Jahre verliehen. Der jährliche Tierschutz-Forschungspreis der Bundesregierung ist sogar nur mit 25.000 Euro dotiert. Die gesamten Investitionen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für tierleidfreie Forschung belaufen sich eigenen Angaben zufolge insgesamt auf etwas mehr als zwei Millionen Euro - das ist nicht mal ein Viertel der Summe, die für das UKE-Labor aufgewendet werden soll. Bundesweit fließt jährlich nur ein Prozent der Forschungsgelder in tierversuchsfreie Forschung - eine Kehrtwende ist angesichts dieser Zahlen nicht in Sicht. Jährlich werden bundesweit noch immer mehr als 2,9 Millionen Tiere im Tierversuch verbraucht? – davon 186.720 Tiere in Hamburg (Stand 2019). 2018 wurden zusätzlich 3,9 Millionen Tiere getötet, die nicht in der BMEL-Statistik erfasst sind.
Die Differenz der Investitionen ist erschreckend und angesichts der Tatsache, dass mehrere Hamburger Regierungsparteien in ihren Programmen zur Bürgerschaftswahl 2020 die dringende Reduktion von Tierversuchen formulierten, mehr als verwunderlich. Wir warten nicht länger und setzen unseren Protest gegen Tierversuche fort - schließen Sie sich uns an! ?