Die Hamburger Verbraucherschutzbehörde nimmt das Thema illegaler Welpenhandel nun ebenfalls auf ihre Agenda, um Hamburgerinnen und Hamburger flächendeckend über den betrügerischen und tierquälersichen Handel aufzuklären. Wir als Hamburger Tierschutzverein begrüßen und unterstützen diese Initiative ausdrücklich. Im Nachfolgenden finden Sie die offizielle Pressemitteilung der Behörde.
Die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz startet in Hamburg eine Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel. Ziel ist es, den Blick für kriminelle Betrugsmaschen von unseriösen Tierhändlerinnen und -händler zu schärfen und an die Verantwortung beim Kauf eines Tieres zu appellieren.
Gerade in der Corona-Pandemie denken viele Menschen darüber nach, sich ein Haustier anzuschaffen. Besonders im Internet werden unzählige Hundewelpen zum Kauf angeboten. Doch viele Angebote sind nicht seriös. Für den schnellen Profit werden die Tiere oft unter schlechten Haltungsumständen gezüchtet. Die Welpen sind oft krank, geschwächt oder nicht geimpft, zu früh von der Mutter getrennt worden oder wenig sozialisiert. Sie werden häufig unter Vortäuschung falscher Tatsachen und mit gefälschten Papieren verkauft.
Die Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel wird ab morgen hamburgweit auf Anzeigenflächen, Plakaten in Bezirksämtern, Tierarztpraxen und im Zoofachhandel sowie auf hamburg.de und in sozialen Netzwerken zu sehen sein. Darüber hinaus gibt die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz zusätzlich in Form einer detaillierten Checkliste Tipps, worauf es beim Kauf eines Welpen ankommt und wie sich seriöse von unseriösen Angeboten unterscheiden lassen. Die Kampagne läuft bis zum 6. Dezember.
Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina: „Der illegale Welpenhandel ist ein schmutziges Geschäft auf Kosten der Tiere. Mit der Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel appellieren wir an alle, die einen Welpen aufnehmen wollen, die Angebote genau zu prüfen. Ein Tier bedeutet Verantwortung, die bereits beim Kauf beginnt. Im Internet werden häufig Welpen angeboten, die ohne gültige Papiere und in einem katastrophalen Gesundheitszustand über die Grenze geschmuggelt werden. Tagelang eingepfercht in Käfigen, werden die Welpen dann oft unter Ausflüchten auch anonym übergeben. Nur bei seriösen Züchter:innen, die man vorher schon kennt, kann man sich darauf verlassen, dass die Tiere aus einer guten Haltung kommen.“
Janet Bernhardt, Vorsitzende des Hamburger Tierschutzvereins: „Seit Beginn der Corona-Pandemie erleben wir vom Hamburger Tierschutzverein eine dramatische Zunahme des illegalen Welpenhandels. Allein 2020 haben wir knapp 100 Welpen bei uns aufgenommen, in diesem Jahr ist diese Anzahl schon fast erreicht. Das stellt uns als Tierschützer:innen vor große logistische und emotionale Herausforderungen. Das skrupellose Geschäft mit den Hunden basiert auf Leid und Tod. Ohne jegliches Gewissen werden die Tiere viel zu jung und oft krank nach Deutschland geholt oder hier unter widrigsten Umständen vermehrt. Wir raten dringend davon ab, Welpen wie Flohmarkt-Artikel im Internet zu kaufen. Die betrügerischen Anzeigen der Händler sind für Laien oft kaum zu erkennen. Jede Person, die einen solchen Welpen kauft, macht sich mitschuldig am Elend der Tiere.“
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