10. Oktober 2016
Am vergangenen Samstag demonstrierte die Jugend- und Aktionsgruppe des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.?V. (HTV) gemeinsam mit ARIWA (Animal Rights Watch) vor dem gastierenden Zirkus Charles Knie gegen die Ausbeutung der Tiere.
Der Zirkus Charles Knie tritt derzeit unter dem Motto „Euphorie – große Momente und eindrucksvolle Bilder“ bis Ende Oktober auf der Horner Rennbahn auf und wirbt mit der „artenreichsten reisenden Tierschau Europas“. Zebras, Papageien, Seelöwen, Kängurus u.v.m., der Zirkus kennt kein Erbarmen und bedient sich der Tiere aller Kontinente, was bei Tierschützern sicher keine Euphorie auslöst. Höhnisch betitelt sich Charles Knie selbst als „große Arche Noah“, was, wenn man sich mit der biblischen Geschichte ein wenig auskennt, schon impliziert, dass die Tiere unter nicht artgerechten Bedingungen sehr weit reisen müssen.
Tiere im Zirkus leiden massiv darunter,
• dass sie Kunststücke vorführen müssen, für die sie oft mit Gewalt dressiert werden,
• dass sie im Schnitt 50 Mal im Jahr den Auftrittsort wechseln müssen,
• dass sie die überwiegende Zeit in kleinen Käfigen, unzureichenden Gehegen oder im Transportwagen verbringen,
• dass wesentliche artspezifische Verhaltensweisen wie Sozialkontakte oder Bewegung erheblich eingeschränkt oder völlig unmöglich gemacht werden,
• dass sie kaum Abwechslung oder Beschäftigung haben,
• dass sie oft nicht artgerecht gefüttert und gepflegt werden,
• dass eine tierärztliche Kontrolle oder Versorgung oft mangelhaft ist, da es bundesweit nur wenig spezialisierte Tierärzte für Wildtiere gibt oder sich der Zirkus die Behandlung finanziell nicht leisten kann beziehungweise will,
• dass den Zirkusbetreibern in vielen Fällen die notwendige Sachkunde fehlt,
• dass in der spielfreien Zeit kein festes Winterquartier vorhanden ist. Nur etwa jedes zehnte Unternehmen kann ein Winterquartier sein Eigen nennen.
(Quelle: Deutscher Tierschutzbund)
Viele Länder haben ein Wildtierverbot in Zirkussen verhängt und auch viele deutsche Städte lassen Zirkusse mit Wildtieren nicht mehr auftreten. Jüngst hat es uns hier Hannover als große, norddeutsche Stadt vorgemacht. Wir fordern, auch in Hamburg ein Platzverbot für Zirkusse mit Wildtieren als ersten Schritt. Boykottieren Sie Zirkusse mit Tieren, denn wo keine Besucher sind, lohnt sich auch das grausame Geschäft mit den Tieren nicht mehr.
Am 30. Oktober wird der HTV erneut gemeinsam mit weiteren Tierrechts- und Tierschutzorganisationen in der Zeit von 13:30 bis 16:30 Uhr vor dem Zirkus Charles Knie beim Eingang zur Horner Rennbahn demonstrieren und freut sich über zahlreiche Unterstützung.
Katharine Krause, 2. Vorsitzende und Leiterin Jugend- und Aktionsgruppe des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V.