17. August 2017
Der Hamburger Tierschutzverein hat seinen Taubenhort in Betrieb genommen. Damit setzt der Verein seine Arbeit im Bereich Taubenschutz erfolgreich fort. 150 Tauben können dort beherbergt werden.
Aus einem handelsüblichen Bürocontainer ist in den vergangenen Monaten ein Zuhause für Stadttauben entstanden. Nachdem der Container auf seine richtige Position gestellt wurde, folgte der taubengerechte Umbau: Das Einflugbrett wurde montiert, diverse Sitzhocken und Nistzellen wurden eingebaut. Mit diesem Prototyp möchte der HTV zeigen, dass ein Taubenschlag weder großen Aufwand noch extrem hohe Kosten verursacht. Taubenschläge dieser Art sollten möglichst im gesamten Stadtgebiet entstehen.
Zehn Locktauben aus dem Tierbestand des HTV sind bereits in den Taubenhort eingezogen. Dieser bleibt nun für etwa vier Wochen verschlossen. Damit soll gewährleistet werden, dass die Tauben ihre neue Behausung und den Standort auch annehmen.
Die Kosten für die Anschaffung und den Umbau des Containers betrugen insgesamt rund 12.500 Euro. Um dieses besondere Bauprojekt zu finanzieren, hatte der HTV einen Spendenaufruf gestartet, bei dem sogar die komplette Summe zusammengekommen ist. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern ganz herzlich für die Unterstützung sowie auch den ehrenamtlichen Fachleuten vom Hamburger Stadttauben e.?V. für die kompetente Beratung bei der baulichen Umsetzung. Auch der Name „Taubenhort“ ist im Rahmen unseres Spendenaufrufs für den Tierheim-Taubenschlag eingegangen – die Illustratorin Katharina Rot hat ihn zusammen mit einer wunderschönen Taubenmalerei an die Wand der Behausung gebracht.
Jedes Jahr nimmt der Hamburger Tierschutzverein etliche verletzte und junge Stadttauben auf, 2016 waren es über 750. Sie werden häufig vom Hamburger Stadttauben e.?V. gebracht, wenn er vor dem Beginn von Bauarbeiten des Hamburger Verkehrsverbunds oder der Deutschen Bahn die kleinen Vögel birgt, die hinter Verkleidungen und in Rohren sitzen. Unsere erfahrenen haupt- und ehrenamtlich Aktiven päppeln die Tiere und lassen sie, wenn sie alt genug sind, wieder in die Freiheit. Auch viele verletzte Tauben gelangen in die Obhut des HTV. Verschnürte Füße und Knochenbrüche sind häufig. Wenn sich die Tiere erholt haben, werden Sie auch wieder in die Freiheit entlassen. Dafür befinden sich offene Vogelvolieren auf dem Tierheimgelände, aus denen die Tiere herausfliegen können, wenn der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist. In dem neuen Taubenhort werden die Tiere nicht nur artgerecht gefüttert und versorgt, sondern auch der Bestand reguliert, indem die Eier rechtzeitig gegen Gipsattrappen ausgetauscht werden. Dieses Konzept wird bereits in den Taubenschlägen auf der Centrum-Moschee an der Böckmannstraße und im Hauptbahnhof angewendet.
Entdecken Sie in unserer Bildergalerie, wie der neue Taubenhort entstanden ist.