4. September 2018
Kindheitsträume verwirklichen, einen sinnvollen Job machen oder beruflich neu beginnen: Anja Klein, Nina Günther, Marie Arndt und Carla Pellegrino starten hochmotiviert als Tierpflegerin der Fachrichtung Tierheim / Tierpension. Alle vier lernten die Tierpflege und Tierschutzarbeit schon vor dem Start ihrer Ausbildung kennen.
„Hier kann ich körperlich so richtig anpacken und bin von Tieren umgeben – das liebe ich“, schwärmt Anja Klein, die sich schon viele Jahre im Tierschutz engagiert und froh ist „beruflich etwas wirklich Sinnvolles zu machen“. Eine Bürotätigkeit als Mediengestalterin hat sie für ihren Traumjob leichten Herzens beendet und startet jetzt bei uns beruflich nochmal durch. Die dreifache „Katzenmama“ hat ihren ersten Einsatz im Alten Katzenhaus – wird aber, wie alle Auszubildenden, erstmal für jeweils zwei Wochen in alle Tierhäuser „reinschnuppern“. Marie Arndt hat schon ihren Bundesfreiwilligendienst beim HTV absolviert – nun steigt sie mit ihrer anschließenden Ausbildung tiefer ein: „Die Tiere sind so unterschiedlich. Ich bin gespannt, alle mit ihren verschiedenen Bedürfnissen kennenzulernen.“
Kollegin Carla Pellegrino hat die Ausbildung gleich bei ihren Lieblingstieren begonnen: Hunde wuseln um ihre Beine – unsere Auszubildende mittendrin, strahlend und ganz in ihrem Element. Für die Ausbildung bei uns hat sie einen langen Weg zurückgelegt: Die Italienerin stammt aus Sizilien und hat dort von klein auf im Tierheim ihrer Mutter mitgeholfen. Weil in ihrer Heimat Ausbildungsplätze rar sind und für Carla „ein Leben ohne Tiere nicht denkbar“ ist, kam sie vor zwei Jahren nach Norddeutschland. „Ich bin sehr glücklich, hier jetzt endlich meine Ausbildung starten zu können“, freut sie sich.
Auch Nina Günther macht mit ihrer Ausbildung einen Kindheitstraum wahr. Ihr Studium der Ernährungswissenschaften hat sie dafür aufgegeben: „Damit kann ich nur machen, was ich eigentlich nicht machen will“, merkte sie bald – und besann sich auf ihre eigentlichen Interessen: Etwas mit Tieren muss es beruflich sein, das wusste Nina Günther eigentlich schon immer. Sie kümmerte sich um diverse Kleintiere und Katzen. Und lehnte bereits als Kind das tierquälerische Ponykarussell auf dem Dom ab. Mit ihrer Empathie zu Tieren machte auch Anja Klein ihren Eltern oft einen Strich durch die Freizeitplanung: „Wenn sie mich zum Ponyreiten oder Ponykarussell überreden wollten, habe ich immer abgelehnt – mir taten die Tiere so leid.“
Dass die dreijährige Ausbildung körperlich auch anstrengend und emotional belastend sein kann, schreckte die vier jungen Frauen nicht ab – mit Tierliebe und Teamgeist sind sie bestens gerüstet. „Wir wünschen uns Beschäftigte, für die die Arbeit in unserem Tierheim nicht nur ein Job ist, sondern eine Berufung. Unsere Auszubildenden haben jetzt die Möglichkeit sich das Rüstzeug für diesen besonderen Beruf zu erwerben,“ so Sandra Gulla, 1. Vorsitzende des HTV. Oft wird unterschätzt, dass man in der Tierpflege in einem Tierheim nicht nur mit Tieren gut umgehen muss, sondern auch hohe soziale Kompetenzen im Umgang mit Menschen benötigt. Anders ist es z. B. schwer, ein gutes Vermittlungsgespräch zu führen, weiß Sandra Gulla.
So schön und verständlich es auch ist, dass man bestimmte Tierarten besonders gerne mag, aber in der Ausbildung muss man Interesse an allen Tieren finden. Wir bilden Generalistinnen und Generalisten aus, die am Ende der Ausbildung mit vielen verschiedenen Tieren umgehen können müssen, denn unser Tierheim steht jedem Tier in Not offen. Und dann muss man es eben auch artgemäß versorgen können.
Wir wünschen unseren neuen Auszubildenden viel Spaß und Erfolg – und freuen uns auf die Zusammenarbeit!