In unserer neuen Kolumne „Neues aus der Tierschutzberatung“ möchten wir Ihnen näher bringen, wie unsere Tierschutzberaterinnen Nicole Hartmann und Svenja Wienböker, unterstützt von der Bundesfreiwilligendienstleistenden Laura Helmich, Tierschutzdelikten auf die Schliche kommen und sich für diejenigen einsetzen, die keine Stimme haben: die Tiere. Das Trio steht an der Schnittstelle zu Polizei, Behörde und Tierhaltern und versucht immer, die beste Lösung im Sinne der Tiere zu erarbeiten. Wie das genau aussieht, erklärt sich am besten anhand aktuell bearbeiteter Fälle.

Meldungen zu illegaler Welpenhandel-Website: Wer kann uns Beweise liefern?

Immer wieder bekommen unsere Tierschutzberaterinnen Hinweise auf illegalen Welpenhandel zugeschickt, die sie überprüfen und gegebenenfalls Schritte einleiten. Hier gilt: Wer sieht, dass Hunde auf offener Straße verkauft werden, der sollte schnell handeln und die Polizei informieren, anstatt unsere Tierschutzberatung zu informieren – denn in solchen Fällen ist sofortiges Handeln gefragt.

Aktuell gehen Hinweise auf Welpenhandel zu der Seite „Welpen der Familie Natalja“ in Hamburg ein. Dort kann man die verschiedensten Rasse-Welpen per Sofort-Kauf nach Hause liefern lassen. Die Seite nutzt Siegel von Vereinen, die sich bereits öffentlich davon distanziert haben, mit dieser Seite zusammenzuarbeiten. Um jedoch eine Anzeige zu erstatten, fehlen uns Beweise. Sollten Sie oder jemand in Ihrem Umfeld bereits Erfahrungen mit dieser Seite gemacht haben, bitten wir Sie dringend, sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. an uns zu wenden.

An diesen Maschen erkennt man die Welpenmafia:

  • Welpenalter: Die Welpen sind laut Anzeige oft auf den Tag genau 12 Wochen alt.
  • Personalausweis: Die Händlerinnen und Händler fordern den Personalausweis, oft aus fadenscheinigen Gründen: „Wir haben leider in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Uns wollte jemand einen Welpen klauen. Deshalb brauche ich einmal die Vorder- und Rückseite von deinem Personalausweis, bitte haben Sie Verständnis.“
  • Das Tier hat keinen EU- und keinen Impfpass: Das wird oft kreativ verschleiert, bei Welpe Bibo* hieß es: „Heute morgen wurde das Geschwistertier von einem Mann aus Bayern gekauft. Leider hat er den falschen EU-Ausweis und Impfpass mitgenommen, schickt ihn dann aber direkt als Einschreiben an die Adresse, an die dieser Welpe jetzt vermittelt wird. Ich habe auch schon mit ihm telefoniert, aber da er ja aus Bayern kommt, ist er noch nicht zuhause."
  • Gefälschte Tierarztrechnung: Um zu beweisen, dass der Welpe gechippt und geimpft ist und bereits behandelt wurde, händigte im genannten Fall die Verkäuferin eine Tierarzt-Rechnung aus – eine Fälschung, die anhand der untypisch geraden und niedrigen Preise sowie diverser Rechtschreibfehler beim zweiten Blick auffällt.
  • Die Elterntiere können nicht besucht werden.

*Mehr über den Fall Bibo erfahren Sie hier.

Wer die Tierschutzberatung bei ihrer Arbeit unterstützen möchte, der kann sich gerne für das Ehrenamt als Nachüberprüferin oder Nachüberprüfer melden, um Nachkontrollen bei den von uns vermittelten Tieren zuhause durchzuführen. Zudem freuen wir uns natürlich immer über finanzielle Unterstützung!

Spenden Sie gerne per Paypal an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder als Überweisung an

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