Der erste Sonntag im Oktober ist seit vielen Jahren ein fixer Termin für die Aktiven des HTV - auch für die Ehrenamtlichen. Denn schließlich findet dann das alljährliche Tierschutzfest anlässlich des Welttierschutztags am 4. Oktober statt. Doch dieses Jahr ist alles anders, denn die Welt hat Corona. Doch sie muss sich weiterdrehen - auch in unserem Verein.
Das größte Tierschutzevent des Nordens hätte heute stattfinden sollen - mit der unverzichtbaren Unterstützung von mehr als 180 Freiwilligen. Doch Großveranstaltungen liegen quasi krank zuhause, damit sie niemanden infizieren. Während bei solchen Events die gesetzlichen Auflagen gar keine Überlegungen zulassen, ob wir sie absagen oder nicht, sah und sieht das bei vielen Dingen ganz anders aus. Allen Mitgliedern muss klar sein: Wenn ein Mensch, der sich auf dem Tierheimgelände aufhält, positiv auf das Corona-Virus getestet wird, dann hat das weitreichende Konsequenzen: Quarantänemaßnahmen auch für viele Beschäftigte, wodurch die Versorgung der Tiere auf eine der wohl härtesten Bewährungsproben der Vereinsgeschichte gestellt werden würde! Es ist also eine Frage der nötigen Verantwortung, als Pandemie-Vorsichtsmaßnahme nur die nötigsten Ehrenamtsbereiche aufrechtzuerhalten.
Doch wie sieht es auf der anderen Seite aus? Welche Personen begeben sich freiwillig an einen Ort, an dem so viele verschiedene und einander oft nur wenig bekannte Menschen zusammenkommen? Wer vertraut allen anderen, dass sie sich an die Hygieneregeln halten, um nicht selbst gefährdet zu werden - und im schlimmsten Fall das Virus mit zu seinen Liebsten nach Hause zu schleppen? Unsere zuverlässigen Ehrenamtlichen!
Ein Ehrenamt an sich stellt schon eine selbstlose und hingebungsvolle Hilfe dar. Schließlich werden wichtige und mitunter undankbare Aufgaben übernommen, deren Ablauf nicht selbst bestimmt werden kann. Und nun kommt noch das Damoklesschwert Corona hinzu, dass die Einsätze nicht nur verkompliziert, sondern auch ein schwer zu bewertendes Gesundheitsrisiko darstellt.
Wir möchten daher den heutigen Welttierschutztag dafür nutzen, auf die verantwortungsvolle und so wichtige ehrenamtliche Hilfe zu schauen. Wir sind sehr froh und dankbar, dass unsere fleißigen und professionellen Mitarbeiter*innen von so vielen Menschen mit den unterschiedlichsten Fertigkeiten und Interessen unterstützt werden. So werden unsere Hunde weiterhin spazieren geführt, den Katzen immer noch vorgelesen, verwaisten Wildtieren das Bäuchlein täglich gefüllt und den Kleintieren das Buffet trotzdem noch schmackhafter kredenzt. Unsere vermittelten Tiere werden wieder besucht und das SpatzenCafé backt und kocht Kaffee für die Vereinsaktiven. Und dann gibt es noch die Personen, die sich nicht nur ohne Tierkontakt bei uns einbringen, sondern in Corona-Zeiten auch noch separiert von anderen putzen, waschen, spülen und räumen. Das tun sie im Schweiße ihres Angesichts, mit Maske, Rücksicht und ohne zu murren oder in glückliche Gesichter zu schauen.
So funktioniert Tierschutz: Hand in Hand, auch wenn man sich nicht berühren darf; im Team, auch wenn man manchmal alleine steht; in schweren Zeiten parat, auch wenn man sich nach Normalisierung sehnt.
Von ganzem Herzen sagen wir deshalb: