Seit vielen Jahren setzt sich der HTV für die Abschaffung der Rasseliste im Hamburger Hundegesetz ein.

Ein ganzes Wochenende rund um dem Hund! Am letzten Septemberwochenende 2024 fanden in Hamburg sowohl die Paw Parade als auch der SoKa Run statt. Gemeinsam mit anderen Vereinen und unserem Dachverband machten auch wir uns für die Fellnasen Hamburgs stark.

Beim SoKa Run vom Rathausmarkt durch die Hamburger Innenstadt und zurück am 29. September machten wir wieder gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen auf die Ungerechtigkeiten des Hamburger Hundegesetzes aufmerksam. Auf der Paw Parade einen Tag zuvor trafen sich zum ersten Mal Hundebegeisterte zur gemeinsamen Gassi-Runde unter dem Motto "Jeder Hund soll ein schönes Zuhause haben!"

"SoKa" steht für "Sogenannte Kampfhunde"

In der Freien und Hansestadt Hamburg werden seit mehr als 20 Jahren Hunde aufgrund ihrer Rasse als unwiderlegbar gefährlich eingestuft und dürfen auch mit bestandenem Wesenstest de facto in Hamburg nicht dauerhaft leben. "Die Abschaffung der Rasseliste und eine Novellierung des Hamburger Hundegesetzes ist uns eine Herzensangelegenheit“, sagt Janet Bernhardt, 1. Vorsitzende des HTV. Bei der Veranstaltung zum wiederholten Male anwesend war ihre Hündin Mina, die ebenfalls aufgrund ihrer Rasse in Hamburg als unwiderlegbar gefährlich gilt. "Wir geben nicht auf und kämpfen weiter. Das Gesetz muss sich dahingehend ändern, dass mit einem Wesenstest und Sachkundenachweis ein Zuhause in Hamburg gefunden werden darf."

„Für mich ist das Wesen eines Tieres relevant und nicht seine Rasse. Kein Lebewesen hat es verdient, vorverurteilt zu werden, nur weil es vermeintlich mit dem falschen Stammbaum geboren ist. In anderen Bundesländern funktioniert eine Einschätzung basierend auf einem Wesenstest auch, wieso also nicht bei uns?“, so HTV-Geschäftsführerin Petra Hoop (Mitte).

Zusammen mit Geschäftsführerin Petra Hoop, HTV-Pressesprecher Sven Fraaß, unserer Tierschutzjugendgruppe und einigen Ehrenamtlichen informierte die 1. Vorsitzende an einem Infostand mit Flyern und in Gesprächen über unsere Forderungen und Vorschläge zur Novellierung des Hamburger Hundegesetzes. Auch während des Demo-Zugs verteilten die Informationen, die nicht mit dem Halten von Bannern und Schildern beschäftigt waren.

Hunde der Kategorie 1 (American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier sowie Mischlinge dieser Rassen) dürfen in Hamburg nur mit einer Sonder-Erlaubnis leben, die praktisch nicht erteilt wird. Das hat gravierende Folgen für unsere Tierheimschützlinge: Kategorie-Hunde haben es schwerer, ein neues Zuhause zu finden, darum bleiben sie oft länger bei uns im Tierheim – einige sogar für den Rest ihres Lebens.

Dieser Kalender stellt einige unserer Listenhunde vor. Jetzt Bestellen!

Unsere 1. Vorsitzende Janet Bernhardt fordert die Abschaffung der Rasseliste. Sie nahm wieder gemeinsam mit ihrer Bullterrier-Hündin am SoKa Run teil.

Der HTV fordert daher seit Jahren, dass Hunde nach ihrem Verhalten und nicht nach ihrer Rasse beurteilt werden sollten – wie es in Hamburgs Nachbarbundesländern längst praktiziert wird. Auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist aufgrund der Rassezugehörigkeit de facto untersagt. Hinzu kommt, dass Kategorie-Hunde mit einer Steuer von 600 Euro jährlich belegt sind, während die Haltung von Hunden anderer Rassen nur 90 Euro im Jahr kostet. Da der Mensch die Verantwortung für das Verhalten seines Hundes trägt, hält der HTV eine Eignungsprüfung für Personen, die einen Kategorie-Hund halten wollen, vor der Anschaffung für sinnvoll.

Paw Parade - Die Hunderunde für den guten Zweck

Unser Dachverband Deutscher Tierschutzbund e. V. und Mars Petcare luden am 28. September 2024 zur Paw Parade am Karo Beach ein. Hundehalter*innen, die ihren Vierbeiner adoptiert haben oder einfach nur dabei unterstützen wollten, Aufmerksamkeit für Tierheimhunde zu schaffen, liefen bei der Hunderunde für den guten Zweck mit. Auch wir und unsere Tierschutzjugend waren neben anderen Tierschutzvereinen dabei. Mit über 200 menschlichen Anmeldungen konnte die Gassi-Runde starten und von vielen Fellnasen begleitet werden. Ob nun aus dem Tierschutz adoptiert oder nicht: "Wir wünschen uns natürlich für jeden Hund ein liebevolles Zuhause, in dem er glücklich und optimal versorgt bis zu seinem Lebensende bleiben darf", erklärt Janet Bernhardt.

Hündin Mina bedankte sich für die Paw Parade mit einem Küsschen.

Jedes Wetter ist Hundewetter - zumindest für eine Gassirunde!

Hamburg zeigte sich von seiner diesigen Seite, doch die Teilnehmenden liefen mit sonnigen Gemütern voran. Wer doch kurz vom Himmel betrübt war, konnte sich am Glücksrad oder dem leckeren veganen Hotdog-Stand wieder aufmuntern lassen.


Der Erfolg der Veranstaltung, der auch von verschiedenen regionalen Medien begleitet wurde, bellt nach einer Fortsetzung im nächsten Jahr!

Unter anderem engagierten sich am letzten Septemberwochenende 2024 die Bürgerschaftsabgeordneten Lisa Maria Otte (Mitte, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg) sowie Stephan Jersch (Die Linke, links daneben), unsere 1. Vorsitzende Janet Bernhardt und viele Ehrenamtliche des HTV für die Hunde Hamburgs.