Der heutige Tag der Milch ist Anlass, über die Ausbeutung der Kühe in der Milchindustrie nachzudenken – schließlich sind sie die „Produzentinnen“ der Milch. Wie sehr die sensiblen Tiere für den menschlichen Milchkonsum leiden, ist immer noch nicht jedem klar. Dabei gibt es inzwischen für fast jeden Geschmack tierleidfreie Alternativen. Hier stellen wir Ihnen einige vor und zeigen Ihnen, wie man sie ganz einfach selbst herstellt.
Lebenslanges Leiden
Auch eine Kuh gibt nur Milch, wenn sie ein Kind geboren hat. Die Kälbchen in der Milchindustrie werden gleich nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. Die Muttermilch wird für den menschlichen Konsum geraubt – die Kälbchen bekommen Milchersatz aus einer Plastikzitze. Für ihr Kind gibt eine Kuh am Tag circa acht Liter Milch. Eine hochgezüchtete Milchkuh „produziert“ hingegen fast dreimal so viel. Für die Massennachfrage nach Milch werden die Kühe in einem Kreislauf aus Zwangsbesamung, Schwangerschaft, Geburt, Trennungsschmerz und erneuter Besamung ausgebeutet. Nach etwa fünf Jahren sind die sensiblen Tiere ausgezehrt und werden geschlachtet. Die natürliche Lebensdauer einer Kuh hingegen beträgt je nach Rasse bis zu 30 Jahre! Weibliche Kälber werden wie ihre Mütter als Milchkühe ausgebeutet, während die männlichen Tierkinder – nicht profitabel für die Mast – mit etwa sechs Monaten im Schlachthaus enden. Ihre kurze Lebenszeit verbringen hierzulande rund 70 Prozent der rund 4,3 Millionen Milchkühe in Laufställen – ihr „Lebensraum“ entspricht dabei nur der Größe einer Tischtennisplatte. Etwa eine Million Kühe wird in Deutschland zeitweise oder ganzjährig angebunden gehalten – übrigens auch in Bio-Betrieben.
Köstliche Milch-Alternativen
Diese und weitere Fakten, wie die Transporte der oft kranken Tiere über teilweise tausende Kilometer in Drittländer ohne Tierschutzstandards, verlangen ein Umdenken. Dabei liegt es in der Macht eines jeden Einzelnen von uns, die Ausbeutung der Kühe zu beenden! Alternativen zu Milch sind zahlreich, lecker und inzwischen fast überall erhältlich: Die Auswahl reicht von Soja-, Hafer-, Kokos oder Nussmilch bis hin zu Mandel-, Dinkel-, Hanf- oder Reisdrink. Im Kaffee eignen sich vor allem Hafermilch oder Soja-Produkte: „Soya light“ und „Soya ungesüßt“ der Marke Alpro flocken dabei nicht aus und kommen dem Kuhmilchgeschmack nah. Im Handel gibt es zudem Barista-Sorten, die sich zur Herstellung von Cappuccino & Co. prima aufschäumen lassen, wie „Hafer Barista-Edition“ von Oatly oder „Soya for Professionals“ von Alpro. Zum Backen ist Macadamiamilch eine köstliche Alternative, zum Kochen eignet sich Sojamilch gut. Produkte aus Soja oder Hafer lassen sich auch als toller Sahneersatz verwenden. Im Müsli sind Soja-, Mandel-, Kokos oder Haselnussmilch besonders lecker. Einige pflanzliche Milch-Alternativen wie Mandeldrink lassen sich zudem ganz einfach selbst herstellen – im Internet gibt es dazu viele Rezepte.
Hier finden Sie eine leckere und kostengünstige Anleitung für Hafermilch.