Soja-, Haselnuss- oder Haferdrink – haben Sie schon alle leckeren Alternativen zu Kuhmilch ausprobiert? Die Tierkinder werden es ihnen danken und für jeden Geschmack ist etwas dabei! Am Ende des Textes finden Sie zudem schnelle Rezepte zum Nachmachen.
Mehr als 4 Millionen Milchkühe werden in Deutschland jährlich gehalten – mehr als doppelt so viele Lebewesen wie Menschen in Hamburg leben. Die Tiere „produzieren“ insgesamt 33 Millionen Tonnen Milch im Jahr. Für ihr Kind gibt eine Kuh am Tag circa acht Liter Milch – eine hochgezüchtete Milchkuh hingegen mehr als fünfmal so viel. Ihre kurze Lebenszeit verbringen etwa 70 Prozent der Milchkühe in Laufställen: ihr „Lebensraum“ entspricht nur der Größe einer Tischtennisplatte. Etwa eine Million Kühe werden zeitweise oder ganzjährig angebunden gehalten – auch in Bio-Betrieben.
Das Schicksal der Kälber
Damit Kühe überhaupt so viel Muttermilch geben können, bringen sie jedes Jahr insgesamt etwa vier Millionen Kälber zur Welt. Ihr Leben ist bereits von der Industrie vorgegeben: Üblicherweise werden die Kinder direkt nach der Geburt oder wenige Tage später schmerzlich von ihrer Mutter getrennt. Während die weiblichen Kälber das traurige Erbe der Mutter als Gebärmaschinen und Milchautomaten antreten – zumindest wenige Jahre, bis sie körperlich ausgezerrt sind und geschlachtet werden, sind die Bullenkälber direkt für die Schlachtung vorgesehen. Sie werden bereits ab einem Alter von zwei Wochen verkauft – oder besser gesagt verramscht. Ein Kalb wird derzeit zu einem Preis von weniger als zehn Euro gehandelt, wie unser Dachverband, der Deutsche Tierschutzbund, berichtet. Sein Leben ist also genauso „viel“ wert wie ein Kinobesuch, ein Kosmetikartikel oder ein Taschenbuch. Da die Nachfrage nach den Tierkindern in Deutschland nicht so groß ist, werden viele Tiere ins Ausland verkauft. Nach einem qualvollen Transport werden sie in Italien, Frankreich, Spanien, Polen oder anderen Ländern gemästet und geschlachtet.
Pflanze im Drink: Die leckeren Alternativen
An diesem System hat sich leider bis heute nichts verändert. Mit unseren Kaufentscheidungen können wir jedoch selbst einen wichtigen Schritt tun und umlenken. Und ist es nicht spannend, auch mal etwas Neues auszuprobieren? Was haben Sie zu verlieren? Jeder Pflanzendrink hat einen anderen Geschmack – viele Möglichkeiten für die Verwendung also und auch preislich sind die Milchalternativen inzwischen moderat. Natürlich schmeckt nicht jedem jeder Drink, daher ist die Vielfalt so toll. Soja-, Hafer-, Kokosnuss-, Mandel-, Haselnuss-, Cashew-, Hanf-, Erdnuss-, Dinkel-, Lupinen- oder Reisdrink, light, mit und ohne Zucker oder mit Vanille- und Schokogeschmack – die Produkte sind mittlerweile in jedem Supermarkt zu finden. Häufig gibt es kleine Packungsgrößen mit 250 oder 500 Milliliter, die sich hervorragend zum Testen eignen. Wem keine der Sorten zusagt, kann auf Kombiprodukte wie „Soja-Hafer“ oder „Hafer-Schoko“ zurückgreifen. Gerade bei Hafermilch ist es auch gut möglich, Produkte aus biologischer und regionaler Herstellung zu erhalten oder selbst herzustellen. Das Rezept finden Sie in der Bildergalerie! Und passend dazu hier drei süße und schnelle Rezepte zum Nachmachen (die Erdbeeren lassen sich prima durch saisonale Früchte ersetzen).