Je nach Witterung ist der Igel bis April im Winterschlaf und möchte nicht gestört werden.

Heute sind der Welttag der freilebenden Tiere und Pflanzen und der Tag des Artenschutzes. Zwei gute Gründe, um 5 Wege zu einem tierfreundlichen Garten aufzuzeigen. Denn der Frühling streckte seine Sonnenstrahlen aus und für viele Menschen beginnt damit die Zeit der Gartenarbeiten. Doch aufgepasst: Aus Unachtsamkeit können dabei Lebens- und Rückzugsräume unserer einheimischen Tiere zerstört werden. Die Lebensbedingungen für Wildtiere werden durch die Ausbreitung von Industrie, Landwirtschaft und Verkehr ohnehin immer schlechter. Wir alle können dazu beitragen, ihre Lebensräume und Leben zu schützen.

1. Vögel schützen

Für unsere einheimischen Singvögel sind ungestörte Brutplätze wichtiger als Zufütterungen.

Hecken sind ein natürlicher Lebensraum für Vögel. Hier halten sich zahlreiche Insekten auf - und stellen den heimischen Tieren ein hervorragendes Nahrungsangebot dar. Und die Sträucher sind auch ein beliebter Platz zum Brüten für Amseln, Finken und weitere Napfbrüter. Damit diese während der Brutzeit nicht gestört werden und vor Feinden geschützt sind, verbietet das Bundesnaturschutzgesetz vom 1. März bis 20. September den starken Heckenschnitt. Das Entfernen von Nestern brütender Vögel ist ebenfalls gesetzlich verboten!
Bitte nehmen Sie auch Rücksicht, indem Sie großflächige Glasfassaden am Haus markieren, damit Vögel diese vor einem möglichen Zusammenprall erkennen können.

2. Kleintiere schützen

Für Kleintiere wie Mäuse, Igel oder flügge Jungvögel kann die Bearbeitung des Gartens mit elektrischen Geräten tödlich enden.

Mähroboter fahren eigenständig über den Rasen und halten ihn kurz. Doch was für den Menschen praktisch ist, bedeutet tödliche Gefahren für kleine Tiere wie Igel, Mäuse und Reptilien. Die scharfen Messer des Mähroboters zerschneiden den Tieren mitunter die Gesichter oder rasieren Stacheln und Hautschichten ab. Wenn sie das überleben, schleppen sie sich schwer verletzt ins nächste Gebüsch und verenden dort elendig. Bitte verzichten Sie auf einen Mähroboter oder lassen sie diesen zumindest nur tagsüber unter Aufsicht mähen.

Um auf die Gefahren (insbesondere für Igel) aufmerksam zu machen, die jährlich von Mährobotern, Fadenmähern, Tellersensen und weiteren Geräten ausgehen, haben die Tierfreunde Rhein Erft gemeinsam mit der Igelhilfe Rostock eine bundesweite Plakatkampagne gestartet. Die Plakate können Sie zur Weiterverbreitung hier kostenfrei herunterladen.

Quelle: Tierfreunde Rhein-Erft
Quelle: Tierfreunde Rhein-Erft

3. Flora schützen

Einheimische Tiere profitieren ebenso von Wildblumen und -kräutern wie von Zweig- und Laubansammlungen.

Heimische Wildblumen und Wildkräuter sind eine Nahrungsquelle für Kaninchen, zahlreiche Schmetterlinge und andere Insekten. Auch vor der Brutzeit abgeschnittene Zweige von Hecken und Laubansammlungen werden von Igeln gerne als Quartier und von Zaunkönigen als Nistplatz genutzt sowie von weiteren Vögeln für den Nistbau. Sie freuen sich, wenn wir die Haufen liegen lassen und auf Laubsauger und -bläser verzichten. Weiterhin empfehlen wir den Verzicht auf exotische Pflanzen und den Erhalt von einheimischen Laubgehölzer und Stauden, dessen Früchte und Samen den Tieren als Nahrung dienen. Auch sogenannte Unkräuter stellen wichtige Nahrungsquellen dar!

4. Den Lebensraum Garten schützen

Teiche brauchen Bewuchs und flache Ränder, um nicht zur tödlichen Gefahr für Landtiere zu werden.

Der einfachste Schutz für heimische Pflanzen und Tiere ist der generelle Verzicht auf den Einsatz chemischer Produkte bei der Gartenarbeit. Insektenbekämpfungsmittel schaden nicht nur den Insekten, sondern gleichzeitig auch den Tieren, die die Insekten als Nahrung aufnehmen.
Für Schnecken und Ameisen sowie weitere Insekten ist ein Garten der natürliche Lebensraum. Wer verhindern möchte, dass diese Tiere sich auch im Haus ausbreiten, kann auf biologische Mittel zurückgreifen. Ameisen meiden Lavendel, ebenso scheuen Mücken stark duftende Kräuter wie Basilikum.
Wer sich von Wühlmäusen oder Maulwürfen in seinem Garten gestört fühlt, kann zu nicht-schädlichen Vergrämungsmitteln wie Ultraschall greifen.

5. Versteckte Gefahren im Garten vermeiden

Gefahr Wasser:
Ein Gartenteich ist ein beliebter Wasserspender für kleine Tiere. Damit sie dort nicht hineinfallen und gar ertrinken, sollte dieser am besten mit einem flachen Ufer angelegt werden. Auch Regentonnen und andere mit Wasser gefüllte Behälter sollten aus diesem Grund immer abgedeckt sein oder Kletterhilfen für den Ausstieg aufweisen.

Gefahr des Einsperrens: Schuppen und andere Gartenbehausungen sollten entweder stets geöffnet oder möglichst immer geschlossen gehalten werden, damit Tiere, die hier einen Unterschlupf suchen, nicht eingesperrt werden.

Gefahr Kellerfenster und Lichtschächte: Schächte (Kasematten) vor Kellerfenstern sollten immer mit einer Gitterabdeckung versehen werden, damit sie nicht zur tödlichen Falle für Igel und andere Bodentiere werden. Ist das Gitter zu grobmaschig, können Mäuse und andere kleine Tiere dennoch hineinfallen. Säugetiere und Frösche können an den Wänden nicht aus eigener Kraft wieder hinausklettern und verenden qualvoll. Sinnvoll sind daher feinmaschige Lochbleche, im Zweifel sollten Kletterhilfen ergänzt werden.

Gefahr Gartenzaun: Bitte verzichten Sie auf Stacheldraht - er bietet ein enormes Verletzungsrisiko für Tiere aller Art!

Gefahr Glas: Durchsichtige Flächen, wie z. B. die von Fenstern, Wintergärten oder Terrassenüberdachungen, nehmen insbesondere Vögel nicht rechtzeitig als Hindernis wahr und fliegen dagegen. Hier hilft es, die Scheiben sichtbarer zu machen, z. B. durch Sticker, Gardinen, Rollos oder Vorrichtungen wie Fliegengitter.

Mit diesen Tipps können wir ohne großen Aufwand unsere einheimischen Tiere und Pflanzen schützen – damit der Garten ein Paradies für alle wird.