Seit April 2014 ermöglichen wir rumänischen Hunden in größter Not, ein liebevolles Zuhause zu finden und damit die Chance auf ein Leben in Sicherheit. Dabei helfen wir selbstverständlich auch kranken und verletzten Schützlingen, die ohne Unterstützung nicht überleben würden. In dieser Serie stellen wir einige unserer rumänischen Sorgenfellchen vor und zeigen, wie toll sie sich entwickelt haben. Lernen Sie heute unseren Harry und seine Familie kennen.
„Wenn Herrchen nach Hause kommt, wartet Harry schon an der Haustür. Mein Mann kann sich dann gerade noch die Jacke ausziehen, bevor Harry ihm in die Arme springt und gekuschelt werden will“, schwärmt Manuela Bäßler. Auch wenn die Kinder zu Besuch sind, herrscht an der Tür erwartungsfreudiges Treiben – alle Besucher*innen werden überschwänglich begrüßt. Im Februar 2019 haben die Bäßlers dem anfangs schüchternen Rüden ein liebevolles Zuhause geschenkt. Er begeisterte sie schon bei der ersten Begegnung mit seiner ruhigen und gemächlichen Art. Die Familie besuchte den lieben Kerl daraufhin mehrmals im Tierheim und sie gingen gemeinsam spazieren. „Beim zweiten Mal wollte er schon gar nicht mehr zurück“, bemerkte Manuela Bäßler. Da war der Familie klar: Harry gehört zu ihnen.
Fit wie ein Turnschuh
Als Harry im November 2018 aus Rumänien zu uns ins Tierheim kam, war er ein Sorgenfellchen. Der junge Mischling litt an Dirofilaria immitis. Unbehandelt führt die Infektion mit den sogenannten Herzwürmern nach der massiven Schädigung von Lunge und Herz zum Tod. Zudem hatte Harry eine Augenentzündung. Wie auch Harry kommen alle unsere „Herzwürmchen“ stets vorbehandelt zu uns, so dass keinerlei Ansteckungsgefahr besteht. Eine Übertragung von Dirofilaria immitis erfolgt durch Mücken, nur wenn sich Larven im Blut befinden kann eine Weitergabe der Parasiten erfolgen. Diese werden durch die Gabe von Anti-Parasiten-Mittel vor Ort bereits abgetötet. Die vollständige aufwändigere Heilung erfolgt dann bei uns im Tierheim und so wurden auch bei Harry alle Beschwerden geduldig und mit großer Sorgfalt kuriert. Heute ist unser ehemaliges Herzwürmchen „fit wie ein Turnschuh“, wie er seiner Familie tagtäglich unter Beweis stellt. Spaziergänge und Toberunden im eigenen Garten sind aus dem gemeinsamen Alltag nicht mehr wegzudenken, ebenso wenig wie die für Harry wichtigen Streicheleinheiten. Zweimal in der Woche gehen seine Menschen mit ihm zum Hundetraining, dort übt sich der neugierige Rüde im Hunde-Einmaleins, darf toben, spielen und lernt Tricks.
„Es ist uns völlig egal, wo ein Tier herkommt. Die Hauptsache ist, dass es ein fürsorgliches Zuhause erhält. In Rumänien und anderen Ländern ist die Chance für Hunde dafür sehr gering“, erläutert Manuela Bäßler. Harry ist in seiner Familie gut angekommen. „Er ist unser Goldschatz, wir wollen ihn um nichts in der Welt missen“, sagt seine Adoptantin. Harry, der sich bei uns im Tierheim anfänglich noch zurückhaltend zeigte und tapfer die notwendigen Behandlungen über sich ergehen ließ, hat sich mithilfe von Pflege und Fürsorge in kürzester Zeit zu einem aufgeschlossenen Hund entwickelt, der sein Familienleben in vollen Zügen auskostet.