Pressemitteilung vom 12. Oktober 2018
Mit dem Deutschen Tierschutzpreis hat der Deutsche Tierschutzbund vergangenen Dienstag in Berlin Projekte ausgezeichnet und Personen geehrt, die sich mit Herzblut und Energie für Tiere einsetzen. Der bundesweit einzigartige Preis ist mit insgesamt 7.000 Euro dotiert.
Mit einer Auszeichnung in der Sonderkategorie Taubenschutz wurde auch das Kooperationsprojekt des Hamburger Tierschutzvereins mit dem Hamburger Stadttauben e. V. geehrt. Überzeugen konnte die Öffentlichkeitsarbeit, die das Image der oft stigmatisierten Stadttauben verbessert. Vorbildlich seien die betreuten Taubenschläge, in denen die intelligenten Tiere gefüttert und bei Bedarf medizinisch versorgt werden. Ein Taubenschlag wurde auf der Centrum-Moschee in Hamburg St. Georg errichtet. Den Kern des Projekts bildet die tierschutzgerechte Reduktion der Stadttaubenpopulation, indem die in die Schläge gelegten Eier größtenteils gegen Gipsattrappen ausgetauscht werden. Einige wenige Küken schlüpfen, um von ihren Eltern geschützt und liebevoll aufgezogen zu werden, damit die Schläge weiterhin als geeignete Unterkunft angenommen werden. So geschieht es auch in einem umgebauten Bürocontainer auf unserem Tierheimgelände. Dieser Taubenhort dient auch als Vorzeigemodell. Für die gemeinsame Arbeit wurde ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro vergeben. HTV-Mitglied Martina Born, die auch im Verein Hamburger Stadttauben e.V. sehr aktiv ist, war nach Berlin gereist, um den Preis für das Kooperationsprojekt entgegen zu nehmen: „Dieser Abend war ein Geschenk für die Menschen, die in ihrem Alltag ungewöhnlich viel für Tiere und Menschen tun, ohne dafür eine materielle Gegenleistung zu verlangen. Und das war ein Energieschub für die weitere Arbeit im Alltag. In meinem Fall der tägliche Kampf mit dem Gefiederstaub im Taubenschlag, die Sorge um Kranke und Behinderte und die Trauer, wenn man von einem Tier Abschied nehmen muss, weil es nicht mehr zu retten ist.“*
Es ist zu hoffen, dass durch diese Anerkennung und Wertschätzung der Taubenschutz weiter an Akzeptanz gewinnt und noch viele betreute Schläge eingerichtet werden. Die Stadttauben haben diese Hilfe bitter nötig.
„Es ist berührend zu sehen, wie viele Menschen sich für das Wohl der Tiere einsetzen oder den Tierschutzgedanken in die Öffentlichkeit tragen – und das meist ehrenamtlich und völlig selbstlos“, so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Die Bewerbungen und Vorschläge für den Tierschutzpreis waren bunt und vielfältig – das macht die Stärke des Tierschutzes aus. Die diesjährigen Preisträger stehen damit auch stellvertretend für all‘ die, die sich mit Herz und Verstand engagieren.“
*Lesen Sie hier, wie Martina Born die Verleihung erlebt hat.