Die vier Geschwister mussten erst einmal untersucht werden.

Pressemitteilung 25. Mai 2022

Um 7:00 am Morgen des 19.05.2022 hörte ein Mitarbeiter der Stadtreinigung ein Rascheln in einer der Müllunterbringungen im Jugendparkweg in Hamburg-Langenhorn, wo die Mülltonnen routinemäßig entleert werden sollten – und fand nach kurzer Suche vier Katzenwelpen, eng aneinander gekuschelt im Laub. Bei den Katzen handelte es sich um erst vier Wochen alte Kitten, die alleine nicht lebensfähig wären. Daher sucht der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) aktuell nach Hinweisen, um die Verantwortliche oder den Verantwortlichen zu ermitteln.

Unmittelbar nach dem Fund wurden die Katzen zunächst auf das Polizeikommissariat im Wördenmoorweg in Hamburg-Langenhorn gebracht und dort von einem Tierrettungsfahrer des HTV abgeholt. Anschließend wurden sie im Tierheim Süderstraße tierärztlich untersucht, mit Ersatzmilch versorgt und an Pflegestellen zur weiteren Aufzucht weitergeben.

HTV ist entsetzt: Der zweite Fund ausgesetzter Kitten innerhalb nur einer Woche

Erst am 12.05.2022 nahm der HTV drei ebenso junge Katzenwelpen auf, die in einer Plastiktüte vor einem Supermarkt in Hamburg-Rahlstedt ausgesetzt worden waren, und startete einen Fahndungsaufruf. „Ob nun gewollt oder nicht gewollt – jedes Tier hat ein Recht darauf zu leben. Aussetzen ist keine Lösung und erst recht nicht auf eine so gefährliche und würdelose Art und Weise“, so die 1. Vorsitzende des HTV Janet Bernhardt. Die Tiere befanden sich zudem nicht nur in Lebensgefahr, sondern erlebten ein zweifach schlimmes Trauma – in so jungem Alter schon: Sie wurden zum einen viel zu früh von der Mutter getrennt und dann in einer für sie unbekannten Umgebung ausgesetzt. In solch einer Situation erleben auch Katzenkinder große Angst – und auch für die Mutter, der die Kinder entrissen werden, ist so eine Trennung traumatisch. „Wir geben unser Bestes, den kleinen Katzenwelpen alles zu geben, was sie brauchen – nicht nur Nahrung, sondern eben auch Liebe und Zuneigung. Eine Katzenmutter können wir aber natürlich, so sehr wir uns auch bemühen, leider nicht ersetzen“, ergänzt Bernhardt.

Wer kann Hinweise geben?

Weil die Katzenkinder erst vier Wochen alt sind und in diesem Alter weder von ihrer Mutter getrennt werden dürfen, geschweige denn auf sich alleine gestellt überlebensfähig sind, handelt es sich um eine Straftat. Da Hinweise auf vermeintliche Täterinnen oder Täter zu diesem Zeitpunkt nicht vorhanden sind, bittet der HTV dringend um Mithilfe. Für Angaben, die zur Ergreifung der Täterinnen oder Täter führen, hat der HTV zudem eine Belohnung in Höhe von 500 Euro ausgesetzt. Wer hat in der Nacht oder am Morgen zum Donnerstag, den 19. Mai 2022, im Jugendparkweg in Hamburg-Langenhorn auffällige Personen oder Handlungen beobachtet? Wem kommen die Katzenbabys bekannt vor – oder wer weiß, dass entsprechende Katzen nicht mehr in ihrem Zuhause sind? Bitte wenden Sie sich umgehend an die HTV-Tierschutzberatung: montags und mittwochs von 10 bis 14 Uhr telefonisch unter der 040 211106-25 oder jederzeit per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Das Aussetzen eines Tieres stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann gemäß § 18 Abs. 1 Nr. 4 TierSchG mit einer Geldbuße

bis zu 25.000 Euro bestraft werden. Im Einzelfall, wenn der Tod oder schwere Verletzungen des Tieres durch die Umstände der Aussetzung billigend in Kauf genommen werden oder das Tier durch die Aussetzung und deren Folgen sogar zu Tode kommt, handelt es sich um eine Straftat gem. § 17 TierSchG.

Auch im Fall der drei Katzenwelpen aus einer Plastiktüte vorm Penny-Markt im Hegeneck 5-21 in Hamburg-Rahlstedt ist der HTV weiterhin auf sachdienliche Hinweise angewiesen. Durch ein großzügiges Vereinsmitglied wurde die Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung der Täterinnen oder Täter führen, um 500 Euro auf 1.000 Euro erhöht.

HTV appelliert: Eine Kastrationspflicht beugt ungewollten Schwangerschaften vor

„Einige Leute denken einfach nicht so weit, dass sie mit ihren unkastrierten Freigängerkatzen oder -katern dazu beitragen, dass sich die Tiere ungeplant paaren und vermehren. Und wenn die eigene Katze plötzlich mit einem runden Bauch nach Hause kommt, ist der Schock groß. Die Menschen müssen Verantwortung für ihr Handeln und für ihre Tiere übernehmen. Unsere Forderung: Lasst Eure freilaufenden Katzen kastrieren!“, mahnt Janet Bernhardt. Seit Jahren kämpft der HTV für eine Katzenschutzverordnung: eine Vorschrift, die eine Registrierungs- und Kastrationspflicht für freilaufende Katzen beinhaltet. Hamburg ist das letzte aller Bundesländer, das ein solches oder ein ähnliches Regelwerk noch nicht umgesetzt hat. Am 31.03.2022 endete die Prüffrist des Senats zur Katzenschutzverordnung – die Tierschützerinnen und Tierschützer des HTV warten seither vergeblich auf eine Entscheidung oder auch nur Rückmeldung.

Schon ein bisschen gruselig, so eine Tierarztpraxis...
... aber wenn wir uns nur ganz eng aneinander kuscheln, kann uns nichts passieren!
Die sagen alle, sie wollen nur mein Bestes... na gut, dann glaub ich das mal.
Vielleicht bin ich klein, aber ich kann mich auch wehren...hey!