Etwa 100 Millionen Tiere pro Jahr sterben weltweit in der Pelzindustrie. Für einen Pelzmantel werden bis zu 20 Füchse, 60 Nerze, 50 Waschbären oder 200 Chinchillas brutal getötet, an Kapuzen und Mützen sind auch Hunde und Katzen zu finden. Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) warnt: Hände weg von Pelz-Produkten! Unser Tierheimgelände ist weiterhin eine pelzfreie Zone – bei uns tragen nur unsere Tiere Pelz: Entsprechende Schilder weisen darauf hin. Leider ist auch Kunstpelz nicht immer tierleidfrei.

Als Teil der weltweiten „Fur Free Alliance“ setzt sich der HTV mit unserem Dachverband, dem Deutschen Tierschutzbund, bereits seit 2014 gegen das Halten und Töten von Tieren für Pelz ein. Füchse, Nerze, Nutrias, Chinchillas und weitere Tiere, deren Fell für die Pelzindustrie missbraucht wird, stehen in Drahtkäfigen eingepfercht auf Gitterrosten – das heute übliche Haltungssystem für Tiere in der Pelzproduktion. Besonders bestialisch: Viele Tiere werden lebendig gehäutet, da durch die unerträglichen Schmerzen und die maximale Panik Adrenalin ausgestoßen wird, was die Haare sprichwörtlich zu Berge stehen lässt. Die dadurch entstehende flauschige Struktur ist bei der Kundschaft besonders beliebt. In Deutschland hat das Halten und Töten von Tieren in sogenannten Pelzfarmen endlich ein Ende gefunden: Alle Pelzfarmen haben ihren Betrieb eingestellt. Doch die weltweite Pelztierqual geht weiter – vor allem in China, Russland, Finnland und den USA.

Jacke mit Echtpelzkragen © Vier Pfoten

Modemarken verzichten auf Echtpelz

Echter Pelz ist inzwischen für die meisten Menschen ethisch und moralisch nicht mehr vertretbar. Aus Tierschutzgründen haben auch Gucci, Prada, Chanel und andere Luxusmarken Echtpelz aus ihren Kollektionen verbannt und verwenden ausschließlich hochwertigen Kunstpelz. Eine Übersicht über weitere pelzfreie Mode- und Handelsmarken wie beispielsweise Zalando, Alsterhaus und C&A finden Sie hier.

Fell-Alternative: Fake Fur

Eine synthetische Alternative zu echtem Pelz ist Kunstpelz (englisch „Fake Fur“). Heutzutage können die Fasern Fell täuschend echt nachempfinden. So ist das Material zwar „fake“ – der Stil aber echt. Kunstpelz fühlt sich ebenso weich an wie echter Pelz. Meistens werden die feinen Haare aus Polyester, Acryl oder Nylon hergestellt, die dann in ein Trägermaterial eingewebt werden. Je echter der Kunstpelz aussieht, desto teurer ist er. Windige Textilunternehmen mischen daher leider auch billigeres Hunde- oder Katzenhaar in das synthetische Fell.

So unterscheidet man Kunstpelz von echtem Fell

Wer unsicher ist und nachprüfen möchte, ob ein Kleidungstück aus Kunstpelz wirklich tierleidfrei ist, findet im Folgenden einige Tipps, um zu erkennen, ob es sich um reines Kunstfell oder Echtfell handelt.

1. Aussehen: Die Haarlängen beim Kunstpelz sind meistens gleich lang und Muster erscheinen gleichmäßig. Bei echtem Pelz hingegen haben die Haare unterschiedliche Längen und weisen meistens eine unregelmäßige Struktur auf.

2. Pusten: Wenn man leicht über den Pelz pustet, lassen sich Unterschiede erkennen: Bei Echtpelz bewegt sich das Deckhaar zur Seite und meistens lässt sich dann leicht gekräuselte und feine Unterwolle erkennen. Kunsthaar hingegen ist starrer und unbeweglicher.

3. Brennen: Wer Kunstpelz-Produkte zuhause hat und sichergehen möchte, dass es sich um tierhaarfreien Pelz handelt, kann einzelne Haare herausziehen und diese anzünden: Tierhaare verbrennen genauso wie menschliches Haar mit Horngeruch. Kunstpelz riecht wie versengtes Plastik und verschmilzt zu Klümpchen.

Gewissheit geben nur Labortests

Doch nur ein Labortest kann eindeutig zeigen, ob es sich wirklich um Kunstfell und nicht um tierisches Haar handelt. Im Zweifel sollte man darum lieber auf den Fell-Look verzichten und sich für Kleidung aus Teddyplüsch entscheiden.