Eier sind von vielen Speiseplänen nicht wegzudenken – der deutsche Konsum stieg von 2019 auf 2020 sogar leicht an. Zum Welt-Ei-Tag haben wir für Sie wichtige Fakten zusammengestellt, die Sie garantiert noch nicht über die „Eier-Produktion“ und ihre Produzentinnen wussten.
Deutschland kann seinen Ei-Bedarf nicht decken
2020 wurden in Deutschland 239 Eier pro Kopf verbraucht. Um diesen immensen Bedarf der Bundesbürger:innen zu decken, wurden zu den 12,9 Milliarden Eiern, die in Deutschland gelegt wurden, zusätzlich 5,9 Milliarden Eier aus dem Ausland importiert. Das heißt: Die hochgezüchtete Leistung von 42,9 Millionen deutschen Legehennen allein reichte dafür nicht aus. Im Durchschnitt musste jedes Huhn 301 Eier im Jahr legen – also mehr als 80 Prozent des Jahres durchgängig. Traurige „Rekordhalter“ waren die Hennen in der Käfighaltung mit fast 310 Eiern.
Wissten Sie, dass 2020 ...?
- 42,9 Millionen Legehennen
- 12,9 Milliarden Eier produziert haben
- das macht durchschnittlich 301 Eier pro Legehenne - die natürliche Leistung läge bei 40 Eiern und das nur zur Arterhaltung
- mehr als 26,39 Millionen Legehennen (die meisten insgesamt) in Bodenhaltung lebten
- dabei hausen neun Tiere auf einem Quadratmeter Fläche ohne Zugang ins Freie
Die Haltung – das Gelbe vom Ei?
Auch 2020 lebten die allermeisten Legehennen in Bodenhaltung, dabei handelt es sich um mehr als 26,39 Millionen Tiere. Entsprechend stammten auch die meisten Eier aus dieser Haltungsform. In Bodenhaltung müssen sich neun Hennen einen Quadratmeter Fläche teilen – ohne Zugang nach draußen. Schlimmer trifft es noch die Legehennen in Kleingruppen-Haltung und sogenannten ausgestalteten Käfigen. Eine Gruppe besteht aus 20 bis 60 Tieren und lebt in einem Käfig. Jedem Huhn stehen hier „mindestens“ 800 Quadratzentimeter zur Verfügung. Diese Haltung soll bis 2025, in Ausnahmefällen jedoch erst 2028 auslaufen. Bei der Freilandhaltung müssen sich neun Hennen eine Fläche von einem Quadratmeter ebenso wie einen Auslauf von zwei Quadratmetern teilen. Die ökologische Bio-Haltung gewährt den Hennen „immerhin“ zu sechst eine Fläche von zwei Quadratmetern und einen Auslauf von zwei Quadratmetern Größe. Unabhängig von der Haltungsform werden die Hennen nach etwa zwölf Monaten durch junge neue ersetzt, da dann die erzwungene Produktivität der Tiere durch ihre natürliche Mauser nachlässt. Mit der Eier-Produktion einher geht auch das Massentöten männlicher Küken, jährlich etwa 45 Millionen, die weder Eier legen, noch für die Mast profitabel sind. Diese Praxis wird nach jahrelangem Aufschub seitens der Politik zum Ende des Jahres beendet. Stattdessen kommen Verfahren zum Einsatz, die das Geschlecht frühzeitig erkennen und so das Schlüpfen männlicher Küken verhindern. Erst ab 2024 sind dann nur noch solche Methoden erlaubt, die auch Schmerzen für den Embryo vermeiden.
Was tun?
Wie die Zahlen belegen, stammen die allermeisten Eier, die 2020 konsumiert worden sind, aus einer nicht artgemäßen Haltung der Tiere – wenig Platz, viel Stress. Und nicht nur das: Die „Produktion“ verlangt den hochgezüchteten Hennen körperlich alles ab und zehrt sie über etwa ein Jahr lang in der Industrie aus - bis sie getötet und ersetzt werden. Zum Vergleich: Bei artgemäßer Haltung können die Tiere bis zu zwölf Jahre alt werden. Dass die Haltung und das Zusammenleben mit uns Menschen auch ganz anders geht, beweist unser Kooperationspartner „Rettet das Huhn“. Bislang hat der Verein 96.515 Hühner, also Legehennen und Hähne, gerettet. Die Tiere werden bei verantwortungsbewussten Menschen artgemäß untergebracht. Wir unterstützen „Rettet das Huhn“ jährlich bei ihrer Tierrettung. Und auch bei uns im Tierheim warten derzeit wieder Hühner auf ihr eigenes hühnerfreundliches Domizil.