Henri hatte es bisher leider nicht leicht im Leben: Mit elf Jahren kam er als behördliche Sicherstellung zu uns ins Tierheim, seitdem wartet er bei uns auf ein artgemäßes Zuhause – am liebsten mit einer Henne. Da er nur mit anderen Senegalpapageien in einer Gemeinschaft gehalten werden kann und wir derzeit keine Artgenossen in unserer Obhut haben, vereinsamt er. Er vermisst den Kontakt zu Seinesgleichen so sehr, dass er vor lauter Verzweiflung schon Gespräche mit Vögeln anderer Arten in benachbarten Volieren beginnt – mit naturgemäß bescheidenem Erfolg. Folgend stellen wir den bunten Piepmatz mit der großen Stimme vor.
„Jeden Morgen werde ich sehr laut und überschwänglich begrüßt: Henri freut sich so sehr, mich zu sehen, dass er sein Sprechorgan anschmeißt und mich aufgeregt anpfeift“, berichtet seine Bezugspflegerin Marianne. Dass der kleine Mann Kontakt sucht, wird schnell deutlich, denn er ist sehr zutraulich bei ihr, fre
ut sich sichtbar sie zu sehen und pfeift regelmäßig. Auch mit Vögeln, die er nicht mal sehen kann, versucht Henri, in Kontakt zu treten: Wenn Blaustirnamazone Otto pfeift, pfeift Henri zurück – worüber die zwei reden, wissen wir nicht, doch sie scheinen in regem Kontakt zu stehen.
Der Grund, weshalb Henri mit allem und jedem in Kontakt treten will, ist leider weniger lustig: Als Senegalpapagei darf Henri nur mit anderen Senegalpapageien zusammenleben, da sie mit anderen Arten nicht verträglich sind. Aus diesem Grund fristet Henri bei uns als Einzelgänger sein Dasein. Seit einem halben Jahr ist er schon bei uns – und er wünscht sich noch immer nichts sehnlicher als eine Senegalpapageien-Henne, mit der er seine verbleibenden Jahre verbringen kann. Hin und wieder ein leckeres Stück Obst, am liebsten aber Gemüse und Salat, eine große Voliere, täglich Freiflug und verschiedene Sitz- und Klettermöglichkeiten… Das ist alles, was sein Herz begehrt.
Darüber hinaus hat unsere Sorgenfeder zwei weitere Hobbies: Liebend gerne knabbert er an verschiedenen Stöckern und schmeißt seine Obst- und Gemüsestücke umher – ob er das im zukünftigen Zuhause weiterführt, wissen wir allerdings nicht, da es auch seiner Langeweile geschuldet sein kann. Aufgrund mangelnder Zeit ist es unseren Tierpflegerinnen und Tierpflegern leider nicht möglich, Henri die Zuwendung zukommen zu lassen, die er sich wünscht – und selbst, wenn sie es könnten, die artgleiche Gesellschaft können sie natürlich auch nicht ersetzen.
Die Unterbringungsanforderungen für einen Senegalpapageien wie Henri finden Sie hier. Wer weiß, vielleicht meldet sich ja bald eine senegalesische Dame, die noch ihren Lebenspartner sucht? Wenn Sie Henris Wünsche nicht erfüllen können, freuen wir uns sehr, wenn Sie eine Patenschaft übernehmen könnten, die ihn und alle anderen Pechvögel in unserer Obhut finanziell unterstützt!