Zwei schwarze Tage brachte die vergangene Woche mit sich: Zuerst verloren wir Charles am Anfang der Woche – und leider mussten wir am Donnerstag auch unseren Lennox gehen lassen. Beide Hunde hatten Krebs, daher mussten wir sie erlösen.
Alle im Tierheim kannten Beagle Charles als den „kleinen Staubsauger, der nie satt wird“. Abgegeben von seinem Halter, suchte er bei uns ein neues Zuhause. Doch erst einmal musste er ein paar Kilos abnehmen, denn Charles war eine „Tonne auf vier Beinen“. Natürlich war das Abspecken nicht seine höchste Priorität, denn seine Liebe galt nun mal dem Futter. Doch das war leider auch sein größtes Problem, denn einen Beagle unter Kontrolle zu bringen, wenn Futter im Spiel ist, ist so gut wie unmöglich. Er machte sich aber nichts draus, denn Futter gab es ja regelmäßig. Und auch die tollen Spaziergänge mit seinen Gassigeherinnen und -gehern waren gesichert. Hundekumpels als Gesellschaft gab es auch jederzeit. Zu Weihnachten und zum Geburtstag gab es immer Leckeres von seinen Gassigeherinnen und -gehern und Pflegerinnen und Pflegern. Was möchte man als Hund also mehr? Nun gut, ein schönes Sofa und ein voller Kühlschrank wären auch toll gewesen. Wir haben ihm das Leben im Tierheim aber so schön wie möglich gemacht. Er konnte bei uns auch Grenzen und Regeln kennenlernen, die das Zusammenleben mit dem „Staubsauger“ sehr angenehm machten.
Seine „Rente“ durfte Charles bei uns in der Hundekrankenstation verbringen, dort hatte er seine Hundekumpels – eine tolle Hundefreundin für ihn war auch dabei. Dazu gab es für ihn ein umfangreiches Wellness-Programm mit einem orthopädischen Körbchen und wöchentlicher Physiotherapie mit Schwimmen, Massagen und Übungen, um seine Muskulatur aufzubauen. Charles genoss seine letzten Tage sehr und das ist für uns bei aller Trauer das Allerwichtigste!
Lenni Lennox, wie wir ihn nannten, war ein ganz eigener Kerl, den man zu nehmen wissen musste. Als Abgabe-Hund wartete auch er bei uns im Tierheim auf ein neues Zuhause. Er war ein Sturkopf wie er im Buche steht und seine Geduld hatte eine sehr kurze Zündschnur, wie er uns immer wieder mal zeigte. Jedoch war er auch sehr anhänglich, verschmust und lieb. Lennox lebte zunächst im Hundehaus und hatte aufgrund seiner rassetypischen Merkmale und Erkrankungen (u. a. Atembeschwerden) schon seit Beginn zu kämpfen. Wir konnten ihm eine OP ermöglichen, um seine Atmung zu verbessern, die er gut überstanden hat. Auch er durfte in die Hundekrankenstation umziehen, um etwas mehr Ruhe und Freiheiten genießen zu können.
Jeden Morgen ging es mit seiner Hundefreundin auf die Wiese und ein kleiner, täglicher Spaziergang durfte auch nicht fehlen. Im Sommer lag er, um sich abzukühlen, am liebsten im mit Wasser befüllten Muschel-Pool. In der Hundekrankenstation war er immer mit anderen Hunden zusammen. Dort fand er auch die Liebe seines Lebens: unsere Physiotherapeutin. Er freute sich immer tierisch, wenn sie ihn zwei- bis dreimal in der Woche besuchen kam. Lennox hatte aufgrund seiner Spondylosen und anatomischen Fehlstellungen oft Verspannungen, die sie mehrmals in der Woche löste.
Lenni Lennox war ein witziger kleiner Kerl, den wir sehr liebgewonnen haben. Wir konnten ihm auch schlecht widerstehen, wenn er uns mit seinen großen braunen Kulleraugen anguckte und um Streicheleinheiten bat. Auch Lennox hätten wir ein tolles Zuhause noch sehr gegönnt. Wir haben aber auch ihm den Alltag im Tierheim so angenehm und schön wie möglich gemacht. Er fehlt uns.