Der Wallach Captain Von Trappe verendete am 3. Juli 2019 beim Horner Pferderennen. Foto: Witters

Pressemitteilung

Update vom 4. Juli 2019: Wieder ein totes Pferd als Opfer des „IDEE Deutsches Derby“. Am 3. Juli 2019 starb Wallch Captain Von Trappe als ausgebeutetes Sportgerät. Bei einem Rennen musste er sich durch einen 1,30 Meter tiefen See und über neun Hindernisse kämpfen. Dabei krachte Captain Von Trappe in eine Absperrung, verletzte sich schwer und konnte nicht mehr gerettet werden. Unser Protest ist wichtiger denn je!

Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. (HTV) fordert erneut das Ende des Missbrauchs von Pferden als Sportgerät und protestiert am Sonntag, den 7. Juli, von 10 bis 14 Uhr das sechste Jahr in Folge gegen den Missbrauch von Pferden als Sportgerät beim „IDEE – 150. Deutsches Derby“ auf der Horner Rennbahn.

Schmerzhafter Einsatz von Zungenbändern.
Die Pferde werden viel zu früh unter grausamen Trainingsmethoden zu Rennpferden trainiert. Das Skelett und die Sehnen sind noch nicht richtig ausgebildet, die Knochen der Pferde noch nicht stark genug, um den Geschwindigkeiten der Rennen standzuhalten. Körperliche Folgeschäden sind vorprogrammiert. Die Pferde sind anfälliger für Stürze und schwere Verletzungen, die häufig zum Tod führen. Damit die Rennpferde bei diesem physischen und seelischen Stress weiterhin Höchstleistungen bringen, werden ihnen oft leistungssteigernde und schmerzunterdrückende Medikamente verabreicht. Der Einsatz von brutalen Peitschenschlägen, scharfem Zug am Gebiss und verbotenen Zungenbändern ist ebenfalls an der Tagesordnung.  Die Folge dieser Torturen: frühzeitiger Tod. Häufige Todesursachen sind schwere Knochenbrüche durch Stürze, Herz-Kreislauf-Versagen, Aorta-Abrisse und (Stress-)Koliken.

Fakten:

  • 2011 bis 2013: 46 Pferde sterben direkt auf deutschen Galopprennbahnen, 735 Pferde sterben insgesamt für den Galopp- und Trabrennsport
  • 2013: Am 6. Juli sterben die Stute Glad Royal und der Hengst Cool Kid auf der Horner Rennbahn in Hamburg
  • 2016: Geldstrafe für Jockey aufgrund zu vieler Peitschenhiebe auf der Horner Rennbahn
  • 2017: Am 26. März stirbt der Hengst North Germany auf der Mannheimer Rennbahn
  • 2018: Am 4. Juli werden die Stuten Tabanike und Molly Moon in Hamburg eingeschläfert – beide hatten sich bei einem Rennen auf der Horner Rennbahn einen Bruch an der Hinterhand zugezogen
  • 2019: Im Frühjahr sterben die Hengste Hyper Hyper und Radmaan auf der Mannheimer Rennbahn
  • 2019: Am 10. Juni stirbt der Hengst Astone Man, nachdem er auf der Galopprennbahn Köln-Weidenpesch verunglückt war
  • 2019: Am 3. Juli 2019 stirbt der Hengst Captain Von Trappe beim Seejagdrennen in Hamburg-Horn - er war panisch in eine Absperrung gerannt und konnte nicht gerettet werden

Bewegt durch den Tod der Pferde Captain Von Trappe, Cool Kid, Glad Royal und vieler weiterer Opfer bei Pferderennen, veranstaltete die Jugend- und Aktionsgruppe des HTV bereits in den vergangenen Jahren Mahnwachen. Nun bittet sie erneut mit bildstarken Plakaten und Postkarten alle Besucherinnen und Besucher, sich bewusst zu machen, was für ein tierquälerisches Event sie sich anschauen – und bittet, diese Veranstaltungen zukünftig nicht mehr zu unterstützen. „Tiere zu Unterhaltungszwecken zu missbrauchen, ist nicht mehr zeitgemäß und gehört sofort abgeschafft!“, fordert Katharine Krause, 2. Vorsitzende des HTV und Leiterin der Gruppe. Das gilt natürlich für alle sieben Renntage (29. Juni bis 07. Juli 2019) auf der Horner Rennbahn.

Die Jugend- und Aktionsgruppe des HTV setzt Tierschutz in Szene.