Rund 90 Aktivistinnen und Aktivisten demonstrierten gemeinsam gegen den Circus Voyage. Foto: Maren Kersten

6. November 2017

Am letzten Showtag von Circus Voyage kamen nochmals rund 90 Aktivistinnen und Aktivisten zusammen, um gemeinsam gegen die tierquälerische Ausbeutung zu demonstrieren. Auch an den Wochenenden zuvor fanden bereits gut besuchte Mahnwachen statt.

Rund drei Stunden lang hat die Jugend- und Aktionsgruppe des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V. vor dem Eingang der Horner Rennbahn mit Plakaten und Bannern eine Menschenkette gebildet. Es wurden Flyer und Aufkleber, die über das Leid der Zirkustiere aufklären, an die Besucherinnen und Besucher verteilt.

Auch vorbeigehende Passanten wurden aufmerksam und nahmen Infomaterial entgegen. Und teilten unsere Meinung “Tiere gehören nicht in den Zirkus!”. Einige Passanten waren von dem Leid der Tiere so bestürzt, dass sie sich uns spontan anschlossen. Die Besucherinnen und Besucher des Zirkus nahmen unser Infomaterial zum Großteil interessiert entgegen, auch wenn sich viele nicht eingestehen wollten, dass der Familienausflug mit qualvollem Tierleid in Verbindung steht. Eine junge Familie, die auf dem Weg in den Zirkus war, beeindruckte die Mahnwache so sehr, dass sie sich entschieden auf die Vorstellung zu verzichten. Besonders die Kinder zeigten reges Interesse an unserer Aktion und hatten viele Fragen. Sie betrachteten unsere Plakate und waren sichtlich berührt. Auch der Aufforderung, an die vorbeifahrenden Autofahrer, solidarisch gegen Tierleid zu hupen wurde fleißig nachgegangen.  Es war ein deutliches akustisches Zeichen und machte noch einmal deutlich, dass der Großteil der Hamburger einen Zirkus mit Wildtieren nicht wünscht.

Seit Mitte Oktober gastierte der mit zahlreichen exotischen Tieren reisende Circus Voyage unter dem Motto „Eine Reise durch die größte tierische Circusshow“ auf der Horner Rennbahn in Hamburg.
Mit dabei unter anderem Elefanten, Giraffen und ein Flusspferd. Die Tiere leiden im Zirkus sowohl unter der nicht artgerechten Haltung, als auch unter den tierschutzwidrigen Trainingsmethoden. Ihnen wird eine künstliche Welt vorgespielt, wodurch sie ihre angeborenen Verhaltensweisen niemals richtig ausleben können. Diese lebenslangen Entbehrungen führen zwangsläufig zu Verhaltensstörungen, Krankheiten oder frühzeitigem Tod.

Bei in Gefangenschaft lebenden Elefanten kommt es häufig zu einer besonderen Verhaltensstörung, dem sogenannten „Weben“. Merkmale der Verhaltensstörung sind die sich immer wiederholenden, gleichbleibenden Bewegungsmuster, wie z.B. angedeutete Vor- und Rückschritte, dabei rhythmisches mit dem Körper schaukeln, das Schwingen des Rüssels oder mit dem Kopf nicken. Dieses ständige Weben führt zu einer unnatürlichen Fehlbelastung von Sehnen und Gelenken der Tiere.

IN HAMBURG SAGT MAN TSCHÜSS...

Boykottieren Sie Zirkusse mit Tieren, denn ein guter Zirkus braucht keine Tiere! Mittlerweile gehen zahlreiche Zirkusse mit gutem Beispiel voran, wie zum Beispiel der Zirkus Krawalli, Cirque du Soleil, und auch Circus Roncalli will ab 2018 komplett auf Tiere in seiner Show verzichten!

Ivonne Stetefeld, Betreuerin der Jugend- und Aktionsgruppe des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V.

Verschiedene Organisationen und Aktivisten setzen sich gemeinsam gegen die Tierqual im Zirkus ein.
Die HTV Jugend- und Aktionsgruppe ausgestattet mit Bannern und Plakaten bei der Mahnwache gegen den Circus Voyage.
Auch die vorbeifahrenden Autos unterstützten uns mit "Hupen gegen Tierquälerei!".
Auch Vorständlerin Charlotte Pockrand (rechts) unterstützte die Mahnwache gegen den Circus Voyage.
Betreuerin Ivonne Stetefeld (rechts) und Jugendgruppenmitglied Leo Cirsovius (mit Tiermaske) sind sich einig: "Zirkus JA, aber ohne Tiere!"

Fotos: Ivonne Stetefeld, Maren Kersten