Einen besseren Beweis für unsere Vermutung, wer hinter der Schmutzkampagne gegen den HTV steckt, gibt es nicht: Auch heute breitet das „Hamburger Abendblatt“ (HA) in der gewohnt parteiischen Form, ohne den Versuch einer Gegenrecherche, Vorwürfe von drei ehemaligen Mitarbeitern aus, deren Erwartungen und Hoffnungen im HTV offensichtlich nicht erfüllt wurden.

Dabei ist bemerkenswert, dass das „Abendblatt“ am vergangenen Donnerstag drei Fragen an den HTV gestellt hat, die wir noch am gleichen Tag ausführlich beantwortet haben. Doch im „Abendblatt“ vom 16. Februar 2019 geht es bis auf einen Punkt um ganz andere Behauptungen und Vorhaltungen – und dazu hat das „Abendblatt“ uns nicht befragt. Diese diffamierende, einseitige Art der Berichterstattung missachtet eklatant journalistische Standards.

Deswegen: Bilden Sie sich bitte Ihre eigene Meinung.


„HA“: Nun melden sich weitere ehemalige Mitarbeiter des von ihm betriebenen Tierheims zu Wort. Einer davon ist Nick Martens. Der Tierpfleger hat 14 Jahre, bevor er im April 2018 kündigte. „Weil ich den Führungsstil und den Umgang mit Menschen nicht mehr ausgehalten habe“, so Martens.

HTV: Die Motivlage sah nach Sicht des HTV anders aus. Nick Martens hat mehrfach auch gegenüber der 1. Vorsitzenden angedeutet, dass er sich nach den geplanten altersbedingten Abgängen eine Leistungsfunktion im Hundehaus vorstellen könne. Auch die Leitung der Hundeschule konnte er sich vorstellen. Der geschäftsführende Vorstand sah Herrn Martens für beide Funktionen für nicht geeignet an.
Im Weiteren hat Herr Martens uns aufgefordert, ihn zu kündigen. Dem sind wir nicht nachgekommen. Danach hat Herr Martens das Arbeitsverhältnis gekündigt. Gerne kann Herr Martens uns erlauben, seine Personalakte offenzulegen, dann können wir ausführlich berichten.
 

„HA“: So seien in den vergangenen Jahren Mitarbeiter immer mehr unter Druck gesetzt worden. Als ein Beispiel nennt er die Auszubildenden, für die er zuständig war. „Denen wurde gesagt, ihre weitere Beschäftigung sei in Gefahr, falls sie nicht auch ehrenamtlich und in ihrer Freizeit arbeiten würden“, sagt er.

HTV:: Diese Darstellung ist falsch. Im Rahmen von Einstellungsgesprächen wird Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch erläutert, dass es ehrenamtliche Einsätze im HTV gibt und der Verein sich freut, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese unterstützen. Dazu gehört beispielsweise die Teilnahme an Tierschutzdemonstrationen, z.B. gegen den blutigen Pelztierhandel oder gegen die Ausbeutung von Tieren in der Zirkusmanege. Auf den beiden HTV-Tierschutzfesten, die im Mai und Oktober stattfinden, ist die überwiegende Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ehrenamtlich im Einsatz, weil alle Beschäftigten wissen, dass der Reinerlös dieser Feste unseren Schützlingen zu Gute kommt.
Zudem war Herr Martens nicht alleinig für die Auszubildenden zuständig, wie das „Abendblatt“ suggeriert. Insgesamt gab es zu damaliger Zeit 14 Ausbildungsbeauftragte im HTV. Herr Martens war lediglich zusammen mit zwei weiteren Kollegen Azubi-Ansprechpartner im Hundehaus.
 

„HA“: Es habe sogar einen Aushang gegeben, in dem unter anderem stand, dass keiner „Stinker“ möge – sie deshalb duschen sollten.

HTV: Es gibt sechs „Verhaltensregeln unserer Auszubildenden“, die den HTV-Azubis zu Beginn ihrer Ausbildung schriftlich ausgehändigt werden. „Unsere Auszubildenden stellen für uns das Herzstück unserer Nachwuchskräfte dar, sodass wir Ihnen ein paar Tipps mit auf den Weg geben wollen“, heißt es in der Einleitung. Diese einfachen Regeln dienen dazu, unseren Besucherinnen und Besuchern, aber auch Kolleginnen und Kollegen angemessen und immer höflich entgegenzutreten. Hieraus zitiert das „Abendblatt“ grob verkürzend. Hier können Sie alle sechs Verhaltensregeln nachlesen.
 

„HA“: Weiter heißt es in dem Text, der dem Abendblatt vorliegt, dass die Azubis verpflichtet seien, sich nach Aufforderung in den sozialen Netzwerken an Diskussionen zu beteiligen. Kritische Anmerkungen dürften allerdings nicht gepostet werden, heißt es.

HTV: In den Verhaltensregeln heißt es unter Punkt 6: „Der HTV ist sehr aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit, dazu gehören auch soziale Medien wie Facebook und Homepageauftritt. Wir verfolgen die Beiträge regelmäßig und beteiligen uns nach Aufforderung daran. Wir lesen aufmerksam die Vereinszeitschrift und die Newsletter. Kritische Anmerkungen besprechen wir mit unseren Vorgesetzten und „posten“ sie nicht in die Öffentlichkeit.“
Wie in jedem anderen Unternehmen auch, ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich auch die HTV-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in der Öffentlichkeit loyal gegenüber ihrem Arbeitgeber verhalten.

„HA“: (…) Der organisiert die Vermittlung von rumänischen Hunden nach Deutschland und arbeitete bis vor wenigen Tagen mit dem HTV zusammen.

HTV: Das „Abendblatt“ hat auch bei ProDogRomania nachgefragt. Dort bestand kein Interesse an einem Kontakt zum "HA". Zur Behauptung, dass die Zusammenarbeit mit dem HTV eingestellt ist, stellt ProDogRomania heute fest: „Wir wurden mehrfach gefragt, ob die Zusammenarbeit mit dem Hamburger Tierschutzverein beendet worden sei. Dies ist eine völlig falsche Info. Wir arbeiten nach wie vor sehr gerne mit dem Hamburger Tierschutzverein zusammen und beabsichtigen in keinster Weise, dies zu ändern.“
 

„HA“: Gulla betonte, dass es sich beim Zaunbau um „einem freiwilligen ehrenamtlichen Arbeitseinsatz“ gehandelt habe. Martens bestätigt das – teilweise. „Ich habe zwar freiwillig dort gearbeitet, das gilt aber nicht für alle Beteiligten“, sagt Martens. „Weitere Tierheim-Mitarbeiter haben während ihrer Arbeitszeit auf Gullas Privatgrundstück gearbeitet“, sagt Martens. Zu diesem Sachverhalt liegen dem Abendblatt von zwei Personen eidesstattliche Versicherungen vor.

HTV: Wir hatten dem „Abendblatt“ schon vor mehr als einer Woche auf Nachfrage mitgeteilt: „Die damalige Rumäniengruppe, die auch in Rumänien-Einsätze unternommen hat und aus Haupt- und Ehrenamtlichen bestand, hat im Herbst 2015 in ihrer Freizeit bei einem freiwilligen ehrenamtlichen Arbeitseinsatz einen Zaun zur Sicherung der rumänischen Pflegehunde auf dem Grundstück von Frau Gulla gebaut.
Das Material im Wert von rund 2.500 Euro wurde privat gekauft. Welche Fahrzeuge und Werkzeuge genutzt wurden, entzieht sich der Kenntnis unserer 1. Vorsitzenden. Für die Ausführung dieser Arbeiten wurde aber mindestens ein Spezialwerkzeug von Frau Gulla angemietet.
Für diesen Arbeitseinsatz hat Frau Gulla im Gegenzug 2.000 Euro, was dem Wert der Arbeitsleistung entsprochen hat, an den Verein ProDogRomania gespendet. Die an dem Arbeitseinsatz beteiligten Personen haben mitentschieden, wofür das Geld verwendet werden soll.“

Zwei hauptamtliche Mitarbeiter, darunter Herr Martens, haben als ehrenamtliche Mitglieder der Rumäniengruppe die Arbeiten vorab mit Frau Gulla besprochen und danach diese dann eigenständig organisiert und auch die Helferinnen und Helfer angesprochen. Frau Gulla hat das Material gekauft und war bei dem ehrenamtlichen Arbeitseinsatz teilweise nicht vor Ort, da sie beruflich eingebunden war. Zu keinem Zeitpunkt haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hamburger Tierschutzvereins während ihrer Arbeitszeit auf dem Grundstück von Frau Gulla gearbeitet. Mit heutiger Post hat der HTV das „Abendblatt“ aufgefordert, uns die eidesstattlichen Versicherungen zur Verfügung zu stellen, um deren Wahrheitsgehalt ggf. gerichtlich überprüfen zu lassen.
 

„HA": Dass sogar das Verhalten der Eltern zu Problemen am Arbeitsplatz führen kann, schildert Tierpflegerin Marie Unland. Die heute 32-Jährige hat zehn Jahre im Tierheim gearbeitet. Ihre Eltern waren jahrelang engagierte Mitglieder im HTV. „Wir haben aber auch den Vorstand mal kritisiert“, sagt ihre Mutter Gisela Unland. „Kurz darauf wollte der Vorstand mit mir sprechen“, erinnert sich Tochter Marie. Der Vorwurf: Sie soll ihre Eltern gegen den Verein aufgehetzt haben. „Dann wurde mir nahegelegt, bei der nächsten Mitgliederversammlung für den Vorstand zu klatschen.“

HTV: Der dargestellte zeitliche Ablauf ist falsch. Frau Unland fiel vor der Mitgliederversammlung durch ein provozierendes Tattoo auf. Das war u.a. auch Anlass für den HTV, Verhaltensregeln für seine Azubis aufzustellen, in denen es heißt: „Das Augenmerk bleibt auf dem Wesentlichen, den zu vermittelnden Tieren, und wird nicht durch sichtbare Piercings oder Tattoos mit provozierenden Motiven abgelenkt.“ Danach verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Frau Unland und dem HTV.
 

„HA“: Seit diesem Tag sei ihr das Leben schwer gemacht worden. „Plötzlich wurde mehrfach mein Erscheinungsbild kritisiert“, schildert sie.

HTV: Mit Frau Unland wurde im Juni 2016 ein Personalgespräch geführt, in dem es ausschließlich um eine ihrer Tätowierungen ging, die rechtlich problematisch ist. Auf ihren Fingern befand sich der Zahlencode „1 3 1 2“. Dieser Code steht für die Buchstaben im Alphabet, ACAB. Das Kürzel steht für „All cops are bastards“ („Alle Polizisten sind Bastarde“) und stellt insbesondere bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Kontakt zu Besucherinnen und Besuchern haben, für den HTV ein Problem dar.
 

„HA“: Und dann habe sie die Abteilung wechseln müssen – acht Jahre lang hatte sie sich „sehr gern“ um schwer vermittelbare Hunde gekümmert.

HTV: Zwei Jahre später erfolgte im Mai 2018 die Umsetzung von Frau Unland aus fachlichen Notwendigkeiten vom Neuen ins Alte Hundehaus. Diese Maßnahme war nötig, damit ausreichend Tierpflegerinnen und Tierpfleger die Arbeitsabläufe in allen Hundehäusern kennen und beherrschen. Im gleichen Monat kündigte Frau Unland.
 

„HA“: „Ich habe es irgendwann psychisch nicht mehr ausgehalten und im Juni 2018 gekündigt.“

HTV: Frau Unland hat Ende Mai 2018 gekündigt. In Ihrem Kündigungsschreiben hat uns Frau Unland mitgeteilt, sie wolle eine Arbeitsstelle antreten, die für sie lukrativere Aspekte beinhaltet.
 

„HA“: Die Tierärztin Sonja Schirmer hat nicht gekündigt. Ursprünglich sei ihr ein langfristiges Arbeitsverhältnis in Aussicht gestellt worden. „Deswegen bin ich vor einem Jahr extra nach Hamburg gezogen“, sagt sie. Doch dann verlängerte der Vorstand ihren Zeit-Vertrag nicht. „Weil ich schwanger wurde.“ Davon ist Schirmer überzeugt. „Die Tierheimleiterin hat mir mitgeteilt, dass der Vorstand enttäuscht darüber sei, dass ich ein Kind bekomme“, sagt Schirmer.

HTV: Frau Schirmer hatte zwischen dem 1.1. und 31.12.2018 einen befristeten Vertrag beim HTV, der auslief. Mit Meldung der Schwangerschaft unterlag die Tierärztin einem sofortigen gesetzlichen Beschäftigungsverbot hinsichtlich der originären tierärztlichen Tätigkeit. Ab dem 1. Juni 2018 wurde bis zum Ablauf des Vertrages das Gehalt durch die Krankenkasse übernommen.
 

„HA“: Dementsprechend habe sie keine besondere Rücksicht erfahren – ganz im Gegenteil. Als sie bereits schwanger war und wegen typischer Beschwerden krankgeschrieben, habe Gulla ihr an einem Sonntag noch bis kurz vor Mitternacht geschrieben. Diese Textnachrichten liegen dem Abendblatt vor. Bezogen auf eine „Arbeitssicherheits-Beurteilung“, die „schnellstmöglich“ erstellt werden müsse, steht da: „Ist Ihnen das zwischen Ihren Übelkeiten morgen möglich?“ Als Schirmer sie auf die rechtliche Situation bezüglich krankgeschriebenen, schwangeren Mitarbeiterinnen hinweist, rudert Gulla zurück. „Wir werden uns selbstredend nun um alles kümmern“, schreibt sie und fügt noch an: „Alle sonstigen Absprachen laufen ebenfalls nur noch über mich.“

HTV: Am 27. Mai 2018 war Frau Schirmer nicht krankgeschrieben, vielmehr stand in Rede, dass sie am 28. Mai zur Arbeit erscheinen wolle. Frau Schirmer wurde für diesen Fall gebeten, die „Arbeitssicherheits-Beurteilung“ für die Krankenkasse zu erstellen, mit der die Erstattung ihres Arbeitslohns beantragt werden sollte. Da der Vorstand ehrenamtlich für den HTV arbeitet, so auch Frau Gulla, ist es üblich, dass Korrespondenz abends erfolgt. Antworten werden von den Beschäftigten während ihrer Arbeitszeiten erwartet.