Kletterspaß in der Sandkiste: Minda erkundet den Baumstamm, Juno etwas verträumt im Hintergrund.

3. September 2018

So eine riesige Sandkiste – was für ein toller Spielplatz. Da macht das Toben mit Mama gleich noch viel mehr Spaß. Juno, Hubert, Minda, Ella, Nea, Jogi und Maja sind die Welpen aus dem Tierschutz-Krimi, über den wir berichtet haben. Und nun erkunden sie mit Mama Hanna ihren Auslauf bei uns im Tierheim Süderstraße.

Tapsig laufen die American Staffordshire Terrier-Welpen durch den sandigen Auslauf. Alles ist so neu und will erkundet werden. Besonders auch der Mann mit der Kamera in der Hand – an dem kann man so super hochklettern, wenn er in die Hocke geht, um schöne Bilder von der Rasselbande zu machen. Und am Fotoapparat schnüffeln: Was ist das nur für ein spannendes Teil? Gleich vier Welpen gleichzeitig haben Fotograf Marius Röer in Beschlag genommen. „Ich bin mir nicht sicher, ob wirklich jedes Foto ich gemacht habe oder einer der Welpen auf den Auslöser gedrückt hat“, schmunzelt er. Etwas versonnen guckt Nea von der Seite dem Treiben zu. Schon jetzt ist zu erkennen, wie unterschiedlich die Kleinen agieren. Juno hat hinter einem eingebuddelten Brett ein wenig Deckung gesucht – eine Einladung für Schwesterchen Minda. Das forsche Mädchen will ein bisschen balgen, ein bisschen knabbern, ein bisschen toben: „Hey, Bruder, spiel mit mir.“ So ein Welpenleben kann so viel Spaß machen.

Bei Mama schmeckt's am besten: Hanna und ihre Welpen.

Dabei hätte das Aufwachsen der Lütten ganz anders verlaufen können. Mutter Hanna wurde auf der Veddel gefunden, als sie alleine über die Autobahn lief. Von ihren Welpen gab es damals keine Spur. Doch Hundekontrolldienst, Amtsveterinärin, Polizei und Hamburger Tierschutzverein machten sich auf die Suche nach den Babys – und sie fanden tatsächlich Hannas Nachwuchs. Herzzerreißend, als Hanna und ihre damals sechs Welpen wieder zusammengeführt wurden. Die Hündin schnupperte sofort an ihren Kindern, die liefen aufgeregt hin und her. Hanna hat ihre Kinder sofort wieder angenommen – aber auch gemerkt, dass noch welche fehlen. Einen Tag später bringt eine Frau einen weiteren Welpen in unser Tierheim – offenbar eines der fehlenden Babys.

Heute hat die Hündin die Rasselbande stets im Blick. Immer wieder wird sie in Beschlag genommen – Trinken, Kuscheln, Spielen. Als Hunde-Mama hat sie viele Aufgaben. Sie bringt den Welpen alles Wichtige bei, was sie fürs Leben brauchen. Und obwohl Hanna tagelang von ihren Babys getrennt war, ist sie eine Seele von Mutter. Ausgeglichen und entspannt lässt sie die Menschen mit ihren Kindern spielen. Und es ist auch ihr ein großes Bedürfnis, immer wieder Kontakt und Nähe zum Menschen zu suchen.

Mama Hanna hat mal eine Minute Ruhe - denn die Rasselbande beschäftigt sich mit Fotograf Marius Röer.

Doch obwohl Hanna jeden Wesenstest mit Bestnote bestehen würde, gibt es für sie in Hamburg keine Zukunft. Das in seiner Form unsinnige und unwissenschaftliche Hundegesetz brandmarkt Hanna, weil sie aus Sicht der Stadt die falsche Rasse hat. Hanna gilt ihr Leben lang als gefährlich, unabhängig davon, wie friedfertig sie tatsächlich ist. Wir kritisieren seit Jahren, dass das Hamburger Hundegesetz viele der sogenannten Listenhunde zu einem langen Leben im Tierheim verurteilt und verantwortungsvolle Menschen diskriminiert, die sie als Familienmitglied liebevoll halten (wollen). Deswegen werden wir für Hanna und ihre Kinder geeignete Zuhause außerhalb Hamburgs suchen müssen – noch sind die Hunde allerdings behördlich sichergestellt und dürfen in dieser Phase nicht vermittelt werden. Aber wer sich für einen American Staffordshire Terrier interessiert, muss viel Erfahrung (am besten mit Listenhunden), Verantwortungsbewusstsein und Selbstbewusstsein haben. Diese Hunde müssen jeden Tag geistig und körperlich gefordert werden und man muss auch gelassen damit leben können, dass diese Hunde von anderen Menschen diskriminiert werden.

Bis es soweit ist, wird Hanna den Kleinen zeigen, wo es langgeht. Zumindest meistens. Gerade sind Schnürbänder sehr spannend, da kann Mama sich von der Erziehung ein bisschen ausruhen. Unterdessen zerren Minda und einige ihrer Geschwister an dem schwarzen Bändsel in alle Richtungen. Ein Riesenspaß.

Wenn Sie außerhalb Hamburgs wohnen und sich bereits jetzt ernsthaft für einen der Hunde interessieren, lesen Sie bitte sorgfältig unsere Hinweise zur Tiervermittlung und senden Sie bitte den dort hinterlegten Bogen zur Selbstauskunft ausgefüllt an das Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. – wir melden uns dann ggf. gerne bei Ihnen.

Hanna und ihre Welpen - hier geht's zu den Fotos

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Fotos: Klaudia Schmidtke, Frank Wieding. Video: Marius Röer