Protest gegen das Ponykarussell auf dem Hamburger Dom: Unsere 2. Vorsitzende Katharine Krause (rechts) mit HTV-Mitglied Karin Verbeek.

Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes

Nach der Bürgerschaftswahl fordern der Deutsche Tierschutzbund (DTSchB) und der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) die neu gewählte Bürgerschaft und den künftigen Senat dazu auf, dem Tierschutz in Hamburg mehr Gewicht zu geben.

„In Hamburg muss sich in Sachen Tierschutz endlich mehr bewegen. Es hakt an viel zu vielen Ecken. Die Zahl der Tiere in Versuchen ist erschreckend hoch, das Hamburger Hundegesetz ist wissenschaftlich unhaltbar und noch immer dürfen Zirkusse, die Wildtiere mit sich führen, in Hamburg ihre Zelte aufschlagen“, kritisiert Sandra Gulla, 1. Vorsitzende des HTV. „Der künftige Senat muss diese Missstände erkennen und dem Staatsziel Tierschutz Rechnung tragen. Tierversuche müssen durch tierleidfreie Alternativmethoden ersetzt und die vermeintlichen „Listenhunde“ aus dem Hundegesetz gestrichen werden. Zirkussen darf die Stadt keine Flächen zur Verfügung stellen, wenn Wildtiere vorgeführt werden, für die das Leben mit Entbehrungen und Leid verbunden ist“, so Gulla.

Katharine Krause, 2. Vorsitzende des HTV, ergänzt: „Noch immer werden auf dem Fischmarkt und weiteren Märkten lebende Tiere zum Verkauf angeboten und Ponys auf dem Ponykarussell des Hamburger Doms zur Schau gestellt, obwohl dies mit Leiden für die Tiere verbunden ist. Das muss ein Ende haben.“ Ebenso gehören eine Katzenschutzverordnung, mit der eine unkontrollierte Vermehrung der Tiere verhindert werden kann, sowie ein tierschutzgerechtes Taubenmanagement mit Taubenschlägen zu den Forderungen, die die Tierschützer*innen an den neuen Senat richten.

„Die Zeiten, in denen Tierschutz ein politisches Nischenthema war, sind endgültig vorbei. Das spüren wir in Hamburg genauso wie überall in der Bundesrepublik“, kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Wir fordern jetzt ein klares Bekenntnis in puncto Tierschutz sowohl von der neu gewählten Bürgerschaft als auch vom künftigen Senat und dem ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. Das gilt zum einen für die drängenden Themen in der Hansestadt selbst, aber auch für das bundespolitische Geschehen, auf das Hamburg aufgrund der föderalen Regelung des Tierschutzes direkten Einfluss hat.“