Pressemeldung vom 26.10.2023 

Um das Leid der Straßenkatzen in Niedersachsen zu lindern, unterstützen der Deutsche Tierschutzbund e.V. und sein Landestierschutzverband Niedersachsen erneut die landesweite Katzenkastrations-Aktion, die am 1. November 2023 in Niedersachsen startet. Tierschutzvereine, Tierheime und Futterstellen-Betreuer *innen haben dann die Möglichkeit, kostenfreie Kastrationen durch Tierärzte für freilebende Straßenkatzen in Anspruch zu nehmen. Die Aktion läuft voraussichtlich bis zum 28. November. Der Deutsche Tierschutzbund und der Landestierschutzverband Niedersachsen steuern zusammen 20.000 Euro zu der Aktion bei.

„Trotz der anhaltenden Herausforderungen durch Krisen und der zusätzlichen Mehrkosten durch die Erhöhung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), sind wir erfreut zu sehen, dass das Land Niedersachsen erneut Verantwortung übernimmt und die Kastrationsaktionen für Straßenkatzen weiter unterstützt“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen stellt klar: „Nur durch Kastrationen lässt sich der Teufelskreis der unkontrollierten Vermehrung durchbrechen und das Leid der Katzen mindern.“ Neben der Kastration von Straßenkatzen ist für den Katzenschutz auch die zukünftige landesweite Katzenschutzverordnung entscheidend, deren Einführung im Juli für Niedersachsen beschlossen wurde. Die Tierschützenden warten hier ungeduldig auf eine zügige Einführung. Die Verordnung sieht eine Kastration von Freigängerkatzen vor, damit diese sich nicht unkontrolliert vermehren und so die Population der Straßenkatzen aufrechterhalten können. Zudem werden Kennzeichnung und Registrierung von Freigängerkatzen vorgeschrieben.

Als domestizierte Haustiere sind Katzen auf menschliche Fürsorge angewiesen. Ohne diese Unterstützung leiden die meist versteckt lebenden Straßentiere häufig an Mangel- und Unterernährung, Parasiten und Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen. Die Lebenserwartung ist im Vergleich zu Katzen, die ein Zuhause haben, oft extrem verkürzt. Der neue „Große Katzenschutzreport“ des Deutschen Tierschutzbundes belegt, dass sich das Leid der Millionen Straßenkatzen in den letzten Jahren zu einem der größten unbemerkten Tierschutzprobleme in Deutschland entwickelt hat. 

Um Straßenkatzen im Aktionszeitraum kostenlos kastrieren zu lassen, müssen sich Vereine und private Katzenschützer bei den Tierärzten anmelden und schriftlich bestätigen, dass es sich bei den Katzen nicht um in Privathaushalten lebende Tiere handelt. Nach der Kastration werden die Katzen mit einem Transponder mit Mikrochip gekennzeichnet, bei FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, registriert und nach einer Beobachtungszeit wieder am Einfangort freigelassen. Dort werden die Katzen an kontrollierten Futterstellen beobachtet, gefüttert und bei Bedarf medizinisch versorgt. Bereits zum siebten Mal seit Projektstart im Frühjahr 2018 führen Tierschützer in Zusammenarbeit mit der Landestierschutzbeauftragten und der Tierärzteschaft die landesweiten Kastrationen in Niedersachsen durch. Bisher konnten mehr als 15.120 Katzen kastriert werden.

Straßenkatzen sind wie alle Haustiere auf menschliche Fürsorge angewiesen.
Kastrationen können die Zahl der frei lebenden Katzen verringern und ihr Leid mindern.