Holzkreuze erinnen an Welpen, die wir leider nicht mehr retten konnten.

Mit einer zweiten Mahnwache zum Gedenken an die vielen Opfer des illegalen Welpenhandels demonstrierten etwa 70 Menschen vor dem Hamburger Rathaus. Der Handel hat seit Beginn der Coronapandemie allein in Hamburg hunderte Opfer gefordert. Als Redner:innen klärten unsere 1. Vorsitzende Janet Bernhardt, HTV-Tierschutzberaterin Nicole Hartmann und der aus den Medien bekannte Tierretter Stefan Klippstein über das tödliche Welpengeschäft auf.

 

In Gedenken an die kleinen Opfer

Noch unter dem Eindruck des Todes unseres jüngsten Welpenhandel-Opfers Elvis, war es diesmal eine weitgehend stille Mahnwache. An Holzkreuzen hatten wir die Namen der 17 Welpen angebracht, denen wir bei uns im Tierheim leider nicht mehr helfen konnten – sowie die Fotos einiger der kleinen Opfer.

Protest mitten in der Hamburger City.
Viele Passanten, darunter auch zahleiche Teilnehmende der zeitgleich stattfindenden Klimaschutz-Demonstration, zeigten sich sichtlich erschüttert und informierten sich in Gesprächen zum Thema illegaler Welpenhandel oder nahmen unsere Flyer zum Thema mit. Einige unserer Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner schilderten eigene Erfahrungen – sogar von einem Welpen, der aus dem Kofferraum gekauft wurde und kurz darauf starb.

Immer noch floriert das Geschäft mit viel zu jungen Hundekindern und immer noch ist offenbar vielen Menschen nicht bewusst, welche dramatischen Folgen der Kauf eines Welpen über Online-Plattformen wie beispielsweise eBay Kleinanzeigen, Quoka oder Schnautz haben kann. Für die zweite Mahnwache im Rahmen der von uns initiierten bundesweiten Tierschutzkampagne „Süße Ware, schneller Tod: Welpenhandel stoppen!“ hatten wir uns für den Rathausplatz in der Hamburger Innenstadt entschieden. Der Zeitpunkt am Freitagmittag war bewusst so gewählt, damit auch Politiker und in der Innenstadt Beschäftigte erreicht werden können.

Unsere 1. Vorsitzende forderte die Politik zum Handeln auf.

Mahnende Worte an die Politik

In ihrer Rede mahnte unsere 1. Vorsitzende Janet Bernhardt die Politik, angesichts der vielen toten Welpen endlich konsequent zu handeln: „Die Corona-Pandemie war ein Treiber des illegalen Welpengeschäfts. Sie hat uns aufgezeigt, wo die Lücken im System sind. Das war vor eineinhalb Jahren. Seither hat sich politisch wenig für die Tiere und gegen die illegalen Welpenhändler getan.“

Auch Nicole Hartmann, Mitinitatorin der bundesweiten Kampagne und HTV-Tierschutzberaterin, forderte die Politik zum Handeln auf: „Die illegalen Welpenhändler interessiert das Sterben der Hunde nicht. Sie verkaufen einfach weiter bei eBay Kleinanzeigen & Co. auf Kosten neuer Tierleben, solange das Geschäft boomt. Es reicht nicht, die Hamburger Bürgerinnen und Bürger zu informieren. Die Politik muss endlich handeln und den illegalen Händlern das Handwerk legen.“

Der Tierretter Stefan Klippstein schilderte eindrücklich das Leid der Hündinnen.

Hündinnen leiden als Gebärmaschinen

Vom unsäglichen Leid der Hündinnen, die zumeist im Ausland unter erbärmlichen Zuständen in Verschlägen und Kellern hausen müssen, um im Akkord Welpen für die Nachfrage in Deutschland zu gebären, berichtete der Berliner Tierretter Stefan Klippstein: „Für jeden Welpen lebt eine Mutterhündin im Käfig eingesperrt. Die Welpen werden oft auf Bauernhöfen im Ausland für sehr wenig Geld an die Händler verkauft. Die Mütter sehen nie das Tageslicht. Wasser und Futter gibt es oft nicht genug, die Hündinnen werden häufig krank, aber nicht behandelt. Nach wenigen Jahren werden sie aussortiert, wenn ihre Reproduktionsfähigkeit nachlässt.“

Weitere Informationen zur aktuellen Tierschutzkampagne finden Sie unter: www.hamburger-tierschutzverein.de/welpenhandel.

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Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. finanziert seine Aufklärungsarbeit mehrheitlich selbst und ist auch bei der Versorgung geretteter Welpen sowie weiterer Tiere in Not auf Spenden angewiesen. Der Verein ist gerade in der Coronazeit dankbar für jede Online-Spende oder eine Überweisung direkt auf das nachfolgende Spendenkonto.

Das HTV-Spendenkonto bei der GLS Gemeinschaftsbank e.G. lautet:

IBAN: DE15 4306 0967 2075 7633 00

BIC: GENODEM1GLS

Betreff: „Welpenhandel stoppen“