Hilflos gefangen und zur Schau gestellt. Foto: Pro Wildlife

Attraktionen mit Wildtieren stehen bei Reisenden hoch im Kurs und füllen die Kassen der Veranstalter. Für die betroffenen Tiere bedeutet das oft lebenslanges Leid bis hin zum grausamen Tod. Wie Sie Tiermissbrauch in Ihrem Urlaub vermeiden können.

Orcas, Papageien, Affen und Bären sind nur einige der Wildtiere, die zur Unterhaltung von Touristen aus ihrem natürlichen Lebensraum gerissen und von ihren Familien getrennt werden. James Brückner vom Deutschen Tierschutzbund beobachtet die dramatischen Missstände in vielen Urlaubsländern: „Wild gefangene Delfine werden in winzigen Pools gehalten, Löwen- und Tigerbabys für Fotos mit Urlaubern von ihren Müttern getrennt und Elefanten brutal als Reittiere abgerichtet“.

Ausmaß des Tierleids oft nicht bewusst

In der Natur leben Delfine in großen sozialen Gruppen und legen täglich dutzende Kilometer zurück. Foto: Deutscher Tierschutzbund
Nicht nur auf der griechischen Insel Santorin müssen Esel von morgens bis abends Touristen befördern. Foto: Peta Deutschland

Da sich Wildtiere nicht innerhalb einer oder weniger Generationen domestizieren lassen – selbst in Gefangenschaft geboren bleiben sie Wildtiere und haben entsprechende Bedürfnisse – setzt ihre Dressur häufig auf Bestrafung durch Gewalt oder Futterentzug. Unnatürliche Darbietungen haben dramatische physische und psychische Folgen für die Tiere. Auch das Reiten unzähliger und teilweise zu schwerer Menschen auf Straußen, aber auch auf domestizierten Tieren wie Eseln und Kamelen, verursacht erhebliche körperliche Schäden bei den „lebenden Fortbewegungsmitteln“. Mit einem Positionspapier stellen sich elf Tierschutzorganisationen (darunter unser Dachverband, der Deutsche Tierschutzbund) gegen diese Ausbeutungen und appellieren an die Reiseveranstalter, nur tierschutzgerechten Wildtier-Tourismus anzubieten.

Oft ist Touristen die Tragweite des Tierleids gar nicht bewusst: Zahlreiche Wildtiere, auch vom Aussterben bedrohte, landen als Buschfleisch auf dem Teller – nachdem sie gejagt, eingepfercht und grauenvoll getötet wurden. Wale werden brutal harpuniert und Fröschen die Schenkel ausgerissen, was quälend langsame Sterbeprozesse verursacht. Für Haiflossensuppen werden den Knorpelfischen bei lebendigem Leibe ihre Flossen abgetrennt; nach der Verstümmelung werden sie über Bord geworfen und sind zum Tode verdammt. Auch vermeintlich schicke Urlaubssouvenirs verursachen Leid und Tod unzähliger Wildtiere oder Zerstörung von Lebensräumen wie Korallenriffen. Bei religiösen oder vermeintlich traditionellen Veranstaltungen, wie zum Beispiel Tempel-Prozessionen mit Elefanten oder Tigern, werden die Tiere zudem häufig misshandelt.

Wie Ihr Urlaub entspannt und tierfreundlich verläuft, fasst der Deutsche Tierschutzbund zusammen.

Zum Wohle der Tiere – Bitte verzichten Sie auf folgende Dinge im Urlaub:

  • Besuchen Sie keine Tierparks, in denen Tiere nur zur Belustigung des Publikums präsentiert und deren arteigenen Verhaltensweisen und Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden – insbesondere auch keine Delfinarien.
  • Gehen Sie nicht zu Stierkämpfen oder zu Festen, bei denen Tiere misshandelt werden.
  • Kaufen Sie keine Souvenirs, für die Tiere sterben oder leiden müssen wie zum Beispiel Taschen aus Krokodilleder, Pelze, Schnitzereien aus Elfenbein oder gar lebende Tiere.
  • Lassen Sie sich nicht mit Tieren (besonders nicht exotischer Art oder süßen Tierbabys) fotografieren, denn das bedeutet für die Tiere großen Stress.
  • Kaufen Sie kein Tier aus Mitleid. Jedes Tier, das Sie freikaufen, wird sofort durch ein anderes ersetzt.
  • Wenn sie beobachten, dass ein Tier schlecht behandelt oder gehalten wird, sprechen Sie den Verantwortlichen darauf an. Hilft das nicht, geben Sie einen Bericht, möglichst durch Fotos dokumentiert, bei der örtlichen Polizeibehörde ab und informieren Sie den örtlichen Tierschutzverein.

Diese und weitere übersichtliche Checklisten für einen Urlaub ohne Tierqualen finden Sie hier.