Unser stolzer Napfi hat sein Nest gefunden.

Seit Juli 2018 hat uns der muntere Gelbhaubenkakadu Napfi begleitet – mal leise, mal laut, mal angriffslustig begrüßte er unsere Tierpfleger*innen und war letztlich doch die meiste Zeit ein Charmeur, wie er im Buche steht – wobei er Damen immer den Vorzug gibt. Bei seiner Bezugspflegerin Larissa Damerau, die er liebevoll „Mama“ nannte, zeigte er sich kuschelig handzahm. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedeten wir uns von dem kecken Kakadu, der auf dem „Papageien Gnadenhof Jackson“ im bayerischen Sulzbach-Rosenberg seinen dauerhaften Lebensraum fand.

Wir nahmen Napfi im Juli 2018 in unsere Obhut, da er seinen Halter angegriffen hatte. Kurzzeitig fand der Gelbhaubenkakadu ein neues Zuhause, wurde aber, als die Adoptantin erkrankte, wieder zu uns ins Tierheim gebracht. Doch wir gaben Napfi nicht auf und suchten für ihn weiter nach einer geeigneten dauerhaften Bleibe – mit Erfolg. Ulrike Jackson und ihre Familie kümmern sich nun um den selbstbewussten Vogelmann. Die Familie hat privat einen Gnadenhof für Papageien erschaffen, die meist aus schlechter Haltung zu ihnen kommen. Sie wurden zum Teil dauerhaft im Käfig gehalten – können daher auch nicht fliegen oder müssen es erst noch lernen, andere waren komplett fehlernährt, oder, obwohl Papageien sehr gesellige Tiere sind, die dringend einen Sozialpartner brauchen, bisher nur allein.

Auf dem Papageien Gnadenhof Jackson leben unter anderem Graupagaeien, Amazonen und Aras friedlich zusammen.
Auch für unterschiedliche Sittiche ist ausreichend Platz.
Die Unterbringungen der Vögel sollen noch einmal erweitert werden.

Gute Aussichten für den kecken Kakadu

Napfi, Du alter Haudegen, wir werden Dich vermissen!

Unser Napfi hat sich am ersten Tag von seiner besten Seite gezeigt und ließ sich streicheln. Am Folgetag ging er bei der Fütterung zum Angriff über. „Napfi zeigt auffälliges Verhalten, wir sind es aber gewohnt, dass nicht all unsere Vögel einfach sind und passen daher auf. Trotzdem würden wir ihn niemals wieder hergeben. Die Tiere bleiben bei uns, bis sie von der Stange fallen“, erzählt Ulrike Jackson. Sie ist sich sicher: Der Neuling braucht seine Zeit, Vertrauen aufzubauen und die soll er auch bekommen. In der Obhut der Familie Jackson befinden sich derzeit 60 Papageien: Aras, Kakadus, Amazonen, Graupapageien sowie unterschiedliche Sitticharten, darunter auch gehandicapte Tiere. Napfi sitzt derzeit mit Graupapageien zusammen, da die neun Kakadus leider das Bornavirus in sich tragen. Nun soll bald eine neue Gruppe entstehen, damit Napfi auch unter seinen Artgenoss*innen sein kann. „Wir haben mit der Zusammensetzung gute Erfahrungen gemacht und ändern die Konstellation in einer Gruppe individuell, wenn sich Tiere nicht gut verstehen.“ Die Tiere leben in derzeit drei Volieren – eine umfasst 140 Quadratmeter und ist fünf Meter hoch. Zwei weitere sind vier Meter hoch und 25 Meter lang. So ist den flugfähigen Papageien jederzeit möglich, ihre Runden zu drehen. Dabei soll es aber nicht bleiben: Familie Jackson plant eine Voliere mit einer Länge von 30 Metern. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, derzeit hakt es noch an den Genehmigungen. Wir freuen uns für Napfi, dass er nun in bester Gesellschaft und weiterhin fürsorglicher Betreuung sein Leben dauerhaft auf dem „Papageien Gnadenhof Jackson“ verbringen darf und bleiben mit Familie Jackson auch weiter in Kontakt. Seine HTV-Bezugspflegerin Larissa Damerau verabschiedet sich: „Es ist natürlich etwas traurig, Napfi nicht mehr zu sehen, aber ich wünsche ihm, dass er in seinem neuen Für-Immer-Zuhause glücklich wird, das hat er verdient.“

Uns bleibt noch zu sagen: „Auf Wiedaschaun!“