Sally

Hallo, Herr Splettstößer*,

hier ist Nachricht von Sally. Heute sind es 2 Wochen, die sie bei mir ist, und ich will mich für diesen wunderbaren Hund bedanken.

Was wir schon alles erlebt haben! Ich nehme sie zu meinen "Prothesen" mit (das ist eine Senioren-Schauspielgruppe, bei der ich mitmache) und habe sie letzten Samstag zur Kompaktprobe (10 - 16 Uhr) bei der „Camerata-Rossinyol“ (das ist einer meiner Gesangvereine) mitgenommen. 40 Männer und Frauen gesungen und dazu noch Klavier – als sie die vielen Annäherungsversuche überstanden und den glatten Boden mit Mühe hinter sich gebracht hatte, hat sie geschlafen, immer wieder zu mir gekuckt, und dann auf ihrer Decke neben mir weitergedöst. Doller Hund!

Montag und Dienstag war ich mit ihr und Einstein (der große dunkle Deutsche Schäferhund, den Sie ja auch kennen) mit dem Auto rausgefahren aufs Feld. Wie ein frischverliebtes Paar haben die beiden getollt, meine alte Sally gerannt und gesprungen und ihm immer wieder den Ball geklaut. Allerdings war ihre Kraft dann aber auch bald verpufft und sie hat sich immer wieder auf das Seitengrün gelegt und wie wild den Ball bearbeitet.

Ich lasse sie in der Feldmark immer frei laufen, sie kommt sofort lachend auf mich zugelaufen, wenn ich sie freundlich zu mir rufe.

Auf der Straße ist sie ein Wachhund, wenn von Weitem jemand zu sehen ist: Kopf vor, Ohren hoch und kucken, kucken, kucken ... auch noch lange hinterher.

Hier im Haus hat sie Schwierigkeiten mit dem glatten Boden, deswegen muss ich noch entsprechende Läufer oder Teppich kaufen, und sie geht die Treppen nicht. Ist auch gut momentan, denn zwischen den Katzen und ihr gibt es noch Missverständnisse. Und mein Mucki hat sich ganz in den Keller verzogen, den habe ich ihm inzwischen wohnlich eingerichtet und hoffe, dass er bald raufkommt.

Und das Wichtigste: Seit heute ist Sally merkbar entspannter, als ich heute Morgen herunterkam, stand sie nicht schon da, sondern lag der Länge nach auf der Seite und döste noch. Schwanz ein bisschen geklopft und wohlig geschnauft. Wahrscheinlich fühlt sie sich nun endlich angekommen. Sie ist nicht mehr so ständig hinter mir her, wenn ich aufstehe oder steht an den Treppen, wenn ich rauf- oder runtergehe. Nächste Woche werde ich sie meiner Tierärztin vorstellen, unter dem Bauch hat sie einen Klüten. Mal sehen.  

Also: Alles wird gut.

Ihnen allen vielen Dank, sie ist ein Juwel, und herzliche Grüße

von Petra E.
 

*Herr Splettstößer ist Mitarbeiter im Hundehaus.