HTV-Aktive machten mit weiteren Demonstrierenden auf das millionenfache Leid der Tiere aufmerksam.

Der Hamburger Tierschutzverein (HTV) demonstrierte gemeinsam mit Animal Rights Watch (ARIWA) Hamburg und weiteren Tierschutzorganisationen sowie -aktiven erneut für die Schließung aller Schlachthäuser! Im Fokus stand das unsägliche Leid der jährlich etwa 25,4 Millionen Schweine, die für menschlichen Konsum in Deutschland industriell gehalten werden. Wie notwendig ein Umdenken ist, macht die aktuelle Undercover-Recherche von ARIWA in einem Bio-Schlachthof deutlich.

Den erschwerten Bedingungen durch Corona und der gleißenden Hitze zum Trotz machten 280 Teilnehmende, darunter HTV-Aktive, auf die grausame Tierausbeutung aufmerksam. Ein Demozug war aufgrund aktueller Sicherheitsbestimmungen nicht möglich, doch auch die Mahnwache direkt am Jungfernstieg sorgte für viel Aufmerksamkeit. „In Deutschland werden täglich allein knapp 150.000 Schweine geschlachtet. 3 Millionen Ferkel werden zudem einfach totgeschlagen, weil sie als Kümmerlinge nicht wirtschaftlich sind. Diese Situation ist für uns nicht mehr hinnehmbar“, erläutert Maren Essen, Aktivistin bei ARIWA Hamburg. Die Tierschutzorganisation war in Hamburg erneut Organisator der bundesweiten Protestreihe, die Teil einer weltweiten Bewegung ist. Unser 2. Vorsitzender Jens Schmidt betont: „Im ersten Halbjahr 2020 wurden in deutschen Schlachthäusern fast 29 Millionen Tiere getötet – Vögel nicht einmal mit einberechnet. Das sind vierzehnmal mehr Geschöpfe, als Menschen in Hamburg leben. Wir dürfen unsere Augen nicht länger vor diesem massenhaften Töten und den dramatischen Auswirkungen des Fleischkonsums auf unsere Umwelt verschließen. Der Verzicht auf tierliche Produkte ist gut und einfach möglich – es gibt viele leckere Alternativen.“

280 Teilnehmende gaben den Opfern der Schlachthäuser ihre Stimme.

Auch Bio-Haltung stellt für die Tiere keinerlei Verbesserung dar, wie aktuelle Undercover-Recherchen von ARIWA in kaum ertragbarem Ausmaß zeigen. Noch vor ihrem Tod werden die Tiere in einem Bio-Schlachthof in Niedersachsen elendig gequält und misshandelt. Schafe werden an Hörnern und Ohren in den Schlachthof gezogen, Rinder illegal mit Elektroschockern malträtiert. Bei vielen Tieren ist zudem unklar, ob sie bei der Schlachtung überhaupt vollständig betäubt sind. ARIWA-Gründer Jürgen Voß betont: „Bei Bio geht es nicht um das Wohl der Tiere, sondern um das Wohl der Menschen. Es ist eine Industrie, mit der große Mengen erzeugt werden sollen und das immer auf Kosten der Lebewesen.“ Er führt aus: „Einem Bio-Schwein stehen beispielsweise insgesamt nur etwas mehr als zwei Quadratmeter zur Verfügung – das ist kein nennenswerter Unterschied zur konventionellen Haltung.“ Bei Hühnern sieht es nicht anders aus. Jürgen Voß: „Bio-Legehennen haben pro Huhn vier Quadratmeter Auslauf, die sie aber gar nicht nutzen können, da sie Fressfeinde von oben wie Greifvögel haben. Die Hennen brauchen immer Deckung und das findet man in der Haltung wenig. So sieht man Stallbereiche mit oft 20.000 Hühnern, die total zugekotet sind und zertrampelt, weil das Huhn sich nicht weit bewegen kann.“

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Ein Umdenken und eine nachhaltige Veränderung für die Tiere und unsere Umwelt ist möglich! Jede Kaufentscheidung zugunsten einer tierleidfreien Alternative macht einen Unterschied. Wir danken ARIWA Hamburg herzlich für die Demo-Orga und Musikerin Lulu Henn für ihre tolle musikalische Begleitung mit berührenden Texten sowie ARIWA - Animal Rights Watch, Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie, Tierbefreiung Hamburg und Animal Equality Germany für die wichtigen Wortbeträge! Wir sind gern im nächsten Jahr wieder dabei, um gemeinsam denen eine zu Stimme geben, die nicht gehört werden.