Während der Ansturm auf Hundewelpen und Katzenkinder teilweise so groß ist, dass sie vermittelt sind, bevor überhaupt ein Steckbrief geschrieben wird, sind alte und kranke Tiere die Vergessenen, die ein jahrelanges Dasein im Tierheim fristen müssen, bis sie ihre Familie finden – oder teilweise sogar im Tierheim sterben.  

Oftmals sind diese Tiere monatelang im Tierheim ohne eine einzige Anfrage zu haben. Viele Menschen möchten ein „heiles“ Tier – doch wie es im Alter eben oftmals so ist, weisen Senioren einige Gebrechen auf, von denen Jungtiere in der Regel noch einige Jahre verschont bleiben.

Drei Gründe, warum es sich besonders lohnt, einen alten Tierheimhund zu adoptieren

• Für die Hunde ist es oftmals die letzte Chance, einen schönen Lebensabend in einem liebevollen Zuhause zu verbringen. Viele zeigen sich dankbar und haben keine hohen Ansprüche mehr.
• Gerade Menschen, die nicht jeden Tag Zeit haben für stundenlange, auspowernde Spaziergänge, passen gut zu einem genügsamen Senior, der nur noch kleine Gassirunden schafft.
• Im Tierheim können die Tiere vorher so oft besucht werden, wie es nötig ist, um das neue Familienmitglied kennenzulernen. So kann langsam eine Bindung aufgebaut werden bis man sich sicher ist, dass man zueinander passt.

„Mir geht wirklich das Herz auf, wenn jemand ein altes oder krankes Tier adoptiert. Das ist schon emotional – zu wissen, dass das Tier jetzt noch einen schönen Lebensabend bereitet bekommt und nicht bis zum letzten Atemzug im Tierheim sitzen muss“, so unsere Tierheimleitung Dr. Urte Inkmann.

Im Folgenden stellen wir Ihnen ausgewählte Herzenshunde vor

Sanfter Riese: Deutsche Dogge Tommy

Tommy hat bereits vor seinem Aufenthalt bei uns Zeit in einem anderen Tierheim verbracht. Der sieben Jahre alte Riese, der über 60 Kilogramm auf die Waage bringt, ist für einen so großen Hund schon ein Senior – trotz seines Alters jedoch noch fit und agil und liebt es, lange Spaziergänge zu unternehmen. Er ist Bezugspersonen gegenüber sehr anhänglich, verspielt und kuschelt für sein Leben gern. Wer kann dem stattlichen Tommy einen glücklichen Lebensabend schenken? 

Einäugige Begleiterin: Mischlingshündin Ayla

Ayla hatte bisher nicht wirklich Glück im Leben: Sie kam zu uns, weil sie aus ihrem vorherigen Zuhause behördlich sichergestellt werden musste. Den Großteil ihrer Zeit dort verbrachte sie damit, alleine in der Wohnung eingesperrt zu sein und zu versuchen, durch Jaulen und Bellen auf sich aufmerksam zu machen. Die elfjährige Hündin hatte bei uns eine Augen-OP, bei welcher ihr linkes Auge entnommen werden musste. Dies beeinträchtigt sie jedoch überhaupt nicht in ihrer Lebensfreude. Sie ist eine nette und freundliche Hündin, möchte immer mit dabei sein und ist für ihr Alter noch fit und munter. Mit der Stubenreinheit hat sie keine Probleme und auch spazieren zu gehen gefällt ihr sehr gut. Nur alleine bleiben möchte sie nach ihrer schwierigen Vergangenheit nicht mehr – dies tut sie auch lautstark kund. Wer möchte der liebenswerten Hunde-Oma ein Zuhause schenken?  

Sanfte Herdenschutzhündin: Kangal-Mischling Layla

Auch Layla kam als behördliche Sicherstellung zu uns ins Tierheim. Die zwölf Jahre alte Herdenschutzhündin ist für ihre Größe schon sehr alt. Was sie sich am meisten wünscht: ein ruhiges, barrierefreies Zuhause, in dem sie die alleinige Herrscherin über Haus und Garten ist. Da sie zu Hautirritationen neigt, bekommt sie ein Spezialfutter, welches sie auch problemlos verspeist. 

Die Lage bei den Tierheimkatzen

Die gute Nachricht: Es gibt selten eine alte Katze, die so lange im Tierheim bleiben muss, wie ein alter Hund im Durchschnitt. Kaum eine Katze, die wir aktuell bei uns unterbringen, ist seit über einem Jahr hier. Dennoch merken wir auch hier, dass alte Katzen weniger Anfragen bekommen, als ihre jüngeren Artgenossen.

Diese grauen Fellnasen suchen ein Zuhause

Penelope

Penelope kam als Sicherstellung in unsere Obhut. Sie ist bereits 13 Jahre alt, weshalb wir für die Katzendame ein möglichst ruhiges Zuhause suchen. Da sie immer eine reine Wohnungskatze war, möchte sie das auch bleiben. Sie ist eine liebe Samtpfote, die sich gerne streicheln lässt. Penelope hat eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung, weshalb sie besonderes Futter bekommt, welches sie aber problemlos frisst.

Nino

Nino wurde Ende Juni in einem sehr schlechten Zustand gefunden und zu uns gebracht – seitdem scheint ihn keiner vermisst zu haben, denn er wurde in der Zwischenzeit nicht wieder abgeholt. Mittlerweile hat er sich gut entwickelt und ist so fit, dass er in ein fürsorgliches Zuhause umziehen kann, wo sich zuverlässig darum gekümmert wird, dass er zwei Mal pro Tag wegen seines Diabetes eine Spritze bekommt, was er ohne zu murren über sich ergehen lässt. Um dies sicherzustellen, ist ungesicherter Freigang für Nino tabu. Nino - Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (hamburger-tierschutzverein.de)

Moni und Gaja

Das Duo kam als behördliche Sicherstellung in unsere Obhut und sucht nun nach einem neuen Zuhause. Da es sich bei den beiden Damen schon um ältere Vertreterinnen ihrer Art handelt, erscheint ihnen der wuselige Tierheimalltag etwas stressig: Beide sind zurückhaltend und trauen sich uns gegenüber noch nicht so richtig aus ihrem Pelz. Dennoch begegnen sie uns freundlich – und miteinander verstehen sie sich sowieso blendend. Moni hat zu hohen Blutdruck und eine Schilddrüsenüberfunktion, wogegen sie jeweils Medikamente bekommt. Zudem hat sie Spondylosen im Rücken und Nierenprobleme. Spezialfutter, das sie dadurch benötigt, nimmt sie problemlos zu sich.
Gaja muss abnehmen, was (wie bei allen Katzen) ein langwieriger und vorsichtiger Prozess sein muss. Da die beiden Freundinnen unzertrennlich sind, vermitteln wir sie nur gemeinsam. Moni und Gaja - Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (hamburger-tierschutzverein.de)

Unsere Kleintier-Senioren

Auch in den Kleintierhäusern unseres Tierheims gibt es immer wieder mal ältere Schützlinge - wie zum Beispiel unser Chinchilla-Pärchen, das sich bei uns "gesucht und gefunden" hat.

Roberto & Ruby

Die unzertrennlichen Chinchillas Roberto & Ruby teilen das gleiche Schicksal: Sie wurden bei uns abgegeben, nachdem jeweils ihr Partnertier verstorben war. Die beiden möchten nun zusammenbleiben und gemeinsam in ein liebevolles Für-Immer-Zuhause umziehen. Roberto ist ca. 18 Jahre und Ruby ca. 12 Jahre alt.
Wie alle Chinchillas sind Roberto & Ruby nachtaktiv – und Beobachtungstiere. Dennoch bekommt man die zwei auch am Tag zu sehen. Ruby ist eher zurückhaltend gegenüber uns Zweibeinern, wohingegen Roberto neugierig die Nähe zu uns Menschen sucht - dann wird auch mal am Pulli geknabbert und die Geschmacksqualität überprüft. Ruby und Roberto brauchen eine hohe Voliere mit Sitzbrettern auf verschiedenen Etagen, Unterschlupfhöhlen und Schlafhäuschen - sowie die richtige Einstreu.
 

Wer kann unseren Senioren ein Zuhause geben? Verschenken Sie Ihr Herz und melden Sie sich bei uns. Unsere Senioren werden Sie ganz bestimmt reich entlohnen.